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Nasendusche: Die richtige Anwendung der Nasenspülung ▷ Anwendung, Kauf und Risiken

Nasendusche

Nasendusche (Foto: Andrey_Popov | Shutterstock)

Wann und wie oft man eine Nasendusche verwenden sollte, wie die Anwendung funktioniert und was man dabei unbedingt beachten sollte.

ICD-10: J01 Akute Sinusitis, J32 Chronische Sinusitis

Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO)

≡ Inhaltsverzeichnis

Die Säuberung der Nase mithilfe einer Nasendusche wird vor allem empfohlen, um Krankheitskeime und allergieauslösende Substanzen aus der Nase herauszuspülen. Doch viele Anwender schätzen das Ritual der Nasenreinigung auch an gesunden Tagen. Sich warmes Wasser, dem ein Salz zugesetzt wird, in die Nasenlöcher zu spritzen, bringt ein angenehm sauberes Gefühl. Doch wie funktioniert eine Nasendusche eigentlich?

Wann ist eine Nasendusche sinnvoll?

Für viele Menschen ist der Gedanke, sich eine Salzlösung durch die Nase laufen zu lassen, eine ungewohnte Vorstellung. Doch nicht wenige, die es probieren, sind schnell davon überzeugt. Die physiologische Salzlösung befreit die Nasenschleimhaut von Schmutzpartikeln, zähem Schleim, von Krankheitserregern und natürlich auch von Pollen.

Allergien

Pollen sind in der Vegetationsphase immer in der Luft, es sei denn, es hat gerade kräftig geregnet. Die Zahl der Pollenallergiker steigt ständig. Nicht jede Pflanze, die ihre Blütenpollen abgibt, stellt für Allergiker ein Risiko dar. Heuschnupfen-Patienten haben ein eigenes, ganz individuelles Spektrum an Pflanzen, die die Schleimhäute ihrer Atemwege und die der Augen reizen. Während manche Menschen vor allem auf die Frühjahrsblüher mit juckenden, geröteten und tränenden Augen, Niesattacken und einem wässrigen Fließschnupfen reagieren, kann bei anderen Allergikern noch im Spätsommer die Gräserblüte Beschwerden verursachen.

Nasenspülungen können auch Allergikern helfen

Nasenspülungen können auch Allergikern helfen (Foto: Voyagerix | Shutterstock)

Auch Hausstaub ist eine Substanz, die ähnliche Symptome wie bei einem Heuschnupfen provozieren kann. Für Allergiker ist es deshalb eine gute Möglichkeit, mit einer regelmäßigen Nasendusche die gereizten oder sogar entzündeten Schleimhäute der Nase von den Allergenen zu befreien, die sich durch das Einatmen dort festgesetzt haben.

Atemwegsinfekte

Eine weitere sinnvolle Anwendungsfall der Nasendusche sind Atemwegsinfekte. Die zum Teil eitrigen Nasensekrete werden ausgespült, die Keimzahl auf den Schleimhäuten wird vermindert. Die Nasendusche ist auch ein gutes Mittel, um die Beschwerden bei Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) zu lindern.

Trockene Schleimhäute

Viele Menschen leiden unter trockenen Schleimhäuten. Auch hier kann die physiologische Kochsalzlösung der Nasendusche Erleichterung bringen. Die Befeuchtung der Atemwege unterstützt die Regeneration der empfindlichen Schleimhäute.

Operationen

Nach operativen Eingriffen an der Nase oder an den Nasennebenhöhlen sollte eine Nasendusche nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt vorgenommen werden. Wenn der Wundheilungsprozess ohne Komplikationen verläuft, wird dem Patienten in der Regel empfohlen, Nasenspülungen sogar mehrmals täglich durchzuführen. Durch die operative Begradigung der Nasenscheidewand bilden sich an den Wundflächen Krusten aus Blut und Nasenschleim. Durch das feuchte und warme Milieu, welches in der Nasenhöhle herrscht, können sich schnell durch Viren oder Bakterien verursachte Entzündungen und eitrige Infektionen entwickeln. Mit der Nasendusche werden Sekret und Krankheitskeime ausgespült. So wird der Heilungsprozess nach dem Eingriff optimal unterstützt.

Schnarchen

Immer wieder wird auch berichtet, dass sich das Schnarchen durch die regelmäßige Nasendusche bessern kann. Hier sollte am besten jeder Schnarcher seine eigenen Erfahrungen machen.

Wann sollte man die Nase nicht spülen?

Bei akutem Nasenbluten darf keine Nasendusche angewandt werden. Wenn die Nasenschleimhaut während einer Erkältung sehr stark angeschwollen ist, dann sollte ebenfalls vom Spülen der Nase abgesehen werden. Durch die Verengung könnte es passieren, dass die Spülflüssigkeit nicht ungehindert abfließen kann. Auch wer akut unter einer eitrigen Entzündung der Nasennebenhöhlen leidet, sollte zunächst einen Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen. Der Arzt wird für den Einsatz der Nasendusche entsprechende individuelle Empfehlungen geben.

Wie oft sollte die Nase gespült werden?

Bei leichten Infekten und bei Allergien der Atemwege kann die Nase täglich einmal gespült werden. Bei schwereren Erkrankungen sollte der behandelnde Arzt befragt werden. Menschen, die vollkommen gesund sind, berichten oft, dass sie sich ebenfalls regelmäßig die Nase spülen, weil sie die Nase reinigen wollen und das saubere Gefühl nach der Nasendusche schätzen. Die regelmäßige Nasendusche ist für manche Menschen so wichtig wie sich die Zähne zu putzen. Doch es gibt auch Warnungen von HNO-Ärzten: Ein dauerhafter Einsatz der Nasendusche kann für die gesunden Schleimhäute in der Nase auch zum Problem werden, wenn das Milieu in der Nase immer wieder gestört wird. So kann durch zu viel Reinlichkeit die Basis für eine erhöhte Infektanfälligkeit geschaffen werden.

Wer in Städten lebt, in denen die Atemluft sehr stark mit Smog belastet ist, kann durch die regelmäßige Nasendusche seine Schleimhäute entlasten. Wer häufiger die Nasendusche einsetzt, sollte sich selbst beobachten. Wenn die Schleimhäute gereizt reagieren, muss es sich nicht immer um eine Allergie oder einen Infekt handeln. Es kann bereits helfen, die Häufigkeit des Reinigungsrituals zu reduzieren.

Können Kinder eine Nasendusche anwenden?

Nasenduschen gibt es auch für Kinder

Nasenduschen gibt es auch für Kinder (Foto: Oksana Kuzmina | Shutterstock)

Im Handel gibt es spezielle Nasenduschen, die für den Gebrauch bei Kindern angepasst sind. Das Spülen der Nase sollte bei kleinen Kindern nur unter Anleitung und Aufsicht eines Erwachsenen durchgeführt werden. Kinder sollten auf jeden Fall motorisch in der Lage sein, die Anweisungen zum Spülen auszuführen. Bei zu kleinen Kindern kann es sonst leicht zu Luftnot durch Verschlucken oder Einatmen von Wasser und starken Hustenattacken kommen.

Kinder neigen zu häufigerem Nasenbluten, ohne dass ein Grund erkennbar ist. Während der akuten Blutung darf die Nase nicht mit der Nasendusche gesäubert werden. Nach Stürzen oder anderen Verletzungen am Kopf darf eine Spülung als Vorsichtsmaßnahme ebenfalls nicht durchgeführt werden. Es bestünde ansonsten die Gefahr, dass bei Brüchen des Nasendachs oder der knöchernen Strukturen der Nasennebenhöhlen die Spülflüssigkeit bis in den Bereich des Gehirns des Kindes gelangen kann.

Wie wird die Nasendusche gereinigt?

Jeder Anwender sollte eine eigene Nasendusche besitzen. Eine Weitergabe ist aus hygienischen Gründen nicht empfehlenswert. Nach der Benutzung müssen der Wasserbehälter und das Nasenansatzstück gründlich mit fließendem heißem Wasser ausgespült und im zerlegten Zustand zum Trocknen aufgestellt werden. Bei einigen Fabrikaten ist auch eine Reinigung in der Spülmaschine oder ein sterilisierendes Auskochen im Topf möglich. Hier sollte sich genau an die Informationen in der Gebrauchsanleitung gehalten werden.

Wie wird eine Nasendusche angewendet?

Nasenduschen können in der Apotheke, im Drogeriemarkt oder auch im Internet gekauft werden. Es gibt verschiedene Ausführungen. Preiswerte Nasenduschen gibt es bereits ab 10 Euro. Meist bestehen die Wasserbehälter aus Glas oder Kunststoff. Es gibt sie jedoch auch aus Keramik oder Metall. Empfehlenswert ist eine Nasendusche, die einen Nasenansatz besitzt, der direkt an das Nasenloch angelegt werden kann. Diese Nasenduschen sind sehr einfach zu handhaben.

Einfache Nasenduschen gibt es schon für rund 10 Euro

Einfache Nasenduschen gibt es schon für rund 10 Euro (Foto: Sinisa Botas | Shutterstock)

Um die Spülung mit dem warmen Wasser effektiv und angenehm zu machen, wird der Spülflüssigkeit Salz zugefügt. Es gibt Anbieter, die Salzportionen, abgepackt in kleinen Tütchen, verkaufen. Jedes Tütchen reicht für eine Befüllung der Nasendusche. Wer keine abgepackten Salzportionen zur Hand hat, kann sich die passende Salzlösung auch selbst zubereiten. Empfehlenswert ist es, eine physiologische Kochsalzlösung herzustellen. Sie verursacht kein Brennen auf den Schleimhäuten, die die Nase auskleiden, weil die Flüssigkeit der Salzkonzentration im menschlichen Blut entspricht.

Wer kein Salz in die Spülflüssigkeit gibt oder wer die empfohlene Mengenangabe von Salz unter- oder überschreitet, wird merken, dass die Nasenschleimhäute gereizt reagieren. Um nicht zusätzliche Keime in die Nase zu spülen, wird in den Gebrauchsanleitungen für Nasenduschen dazu geraten, nur frisch abgekochtes Wasser für die Zubereitung der physiologischen Kochsalzlösung zu verwenden. In einem Liter Wasser werden 9 Gramm Kochsalz aufgelöst.

Die Salzlösung in der Nasendusche wird vor dem Einsatz kräftig geschüttelt, damit sich das Salz gleichmäßig im Wasser verteilt. Das Wasser sollte nie wärmer als 50 Grad Celsius sein. Unserem Kochsalz werden heute etliche Stoffe zugesetzt. Das können Trennmittel sein, damit das Salz rieselfähig bleibt. Es werden jedoch oft auch Spurenelemente wie Jod oder Fluorid zugefügt. Für die Nasendusche sind diese Salzzubereitungen nicht geeignet. In das Wasser sollte nur ein unbehandeltes natürliches Salz gegeben werden. Das kann sowohl ein Steinsalz als auch ein Meersalz sein.

Wichtig: Es sollten niemals abgestandenes Wasser oder Reste von physiologischer Kochsalzlösung von vorherigen Spülungen benutzt werden. Die Flüssigkeit kann in kurzer Zeit verkeimen. Dann stellt sie eher eine Belastung und Infektionsgefahr statt einer unterstützenden Anwendung dar.

Um die Nase zu spülen, sollte man sich zunächst über ein Waschbecken beugen und den Kopf zur Seite neigen. Wer das rechte Nasenloch spülen möchte, beugt den Kopf zur linken Seite. Während die lauwarme Salzlösung über das Nasenansatzstück in das eine Nasenloch hineinfließt, kommt sie aus dem anderen Nasenloch wieder heraus. Während des Spülvorgangs sollte unbedingt der Mund weit geöffnet werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Spüllösung in den Rachen hinunterläuft. Sollte dies einmal geschehen, kann das Spülwasser unbedenklich heruntergeschluckt werden. Bei einigen Nasenduschen kann mit den Fingern Druck auf das Gerät ausgeübt werden, sodass mehr Wasser in die Nase fließt.

Zu jeder Nasendusche gibt es eine ausführliche Anleitung, in der erklärt wird, wie das Spülen der Nase korrekt durchgeführt werden soll.

Nasendusche

Nasendusche (Foto: Andrey_Popov | Shutterstock)

Die wichtigsten Tipps für die Nasendusche

Hier nochmals die Zusammenfassung der wichtigsten Tipps zur Anwendung der Nasendusche:

  • Für jede Spülung muss die Spüllösung mit frischem Wasser zubereitet werden.
  • Niemals nur mit Wasser spülen. Um Reizzustände der Schleimhaut in der Nase zu verhindern, darf nur mit einer physiologischen Kochsalzlösung gespült werden.
  • Die tägliche Anwendung ist nur bei starken Verschmutzungen durch das Einatmen von staubiger Luft, während akuter Infektionen der Atemwege und bei Allergien zu empfehlen.
  • Bei chronischen Erkrankungen der Atemwege und nach operativen Eingriffen sollte die Anwendung der Nasendusche mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
  • Beim Einlaufen der Spüllösung in ein Nasenloch muss immer der Mund geöffnet werden.
  • Die Nasendusche sollte genau nach den Anweisungen in der Gebrauchsanleitung gereinigt werden, um eine Verkeimung des Gerätes zu verhindern.

Benutzt Du regelmäßig eine Nasendusche?

Warum? Erzielt sie die gewünschte Wirkung? Kennst Du Tipps, die hier noch fehlen? 

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