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Wie man mit Demenzerkrankungen in der Familie umgeht – einfache Tipps, die das Zusammenleben mit demenzkranken Familienmitgliedern erleichtern.
ICD-10: F00 Demenz bei Alzheimer-Krankheit, F01 Vaskuläre Demenz, F02 Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten, F03 Nicht näher bezeichnete Demenz
Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Neurologe, Psychiater, gerontopsychiatrische Zentren, Demenzambulanz
Es ist schwer für die Angehörigen, wenn ein naher Verwandter, wie die eigenen Eltern, Großeltern oder auch Geschwister an Demenz erkranken, bspw. an Alzheimer. Bei einer Demenz bauen die Betroffenen geistig ab und erkennen im schlimmsten Fall ihre nächsten Verwandten nicht mehr. Daher sind von den Auswirkungen einer Demenzerkrankung unter Umständen alle Familienmitglieder betroffen. Was ist in solchen Fällen hilfreich für den Erkrankten und das Umfeld? Wie kann man mit der Demenzerkrankung am besten umgehen und dem Betroffenen das Leben so einfach wie möglich machen?
Demenz erkennen
Die Ursachen für eine Demenz sind vielfältig und leider weder heilbar noch aufzuhalten. Doch wird sie frühzeitig erkannt, kann das Fortschreiten durchaus verlangsamt werden. Eine Demenz zu erkennen ist jedoch gerade im Anfangsstadium nicht ganz einfach. Denn bei den betroffenen Personen lässt vor allem die Gedächtnisleistung nach, was in gewissem Ausmaß für ein hohes Lebensalter ganz normal ist und keinen besonderen Krankheitswert hat. Wird eine erkrankte Person jedoch orientierungslos, kann sich an Dinge des Alltags, wie zum Beispiel Nudeln kochen oder Betten machen nicht mehr richtig erinnern, dann sollte man einen Arzt aufsuchen, damit dieser die richtige Diagnose stellen kann.
Demenzkranken nicht aufgeben
Ist die Demenz noch in einem frühen Stadium, dann ist neben einer Medikamentengabe auch eine psychosoziale Therapie ein guter Rat. Hier sind auch die nahen Verwandten gefragt, die nun den Erkrankten nicht aufgeben dürfen. Natürlich ist es schwer, wenn die agile Mutter oder der praktische Vater plötzlich die einfachsten Dinge des Lebens nicht mehr wissen. Hier darf man aber nicht aufgeben und muss vor allem an den Erkrankten und weniger an sich selbst denken.
Man sollte den oder die Betroffene dazu animieren, kreativ tätig zu werden, z.B. zu malen oder zu basteln. Auch Sport kann eine fortschreitende Demenz verlangsamen. Solche Maßnahmen sollten aber unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, denn der weiß, an welcher Art der Demenz der Erkrankte leidet und welche begleitenden Maßnahmen hier der Studienlage zufolge am wirksamsten sind.
Verhalten nicht persönlich nehmen
An Demenz Erkrankte sind leider oft nicht mehr sie selbst. Deshalb sollte man ihr Verhalten niemals persönlich nehmen. Denn häufig kommt es vor, dass die Betroffenen unter extremen Gefühlsschwankungen leiden, was von den nahen Verwandten oft als Bösartigkeit verstanden wird. Doch dem ist nicht so und deshalb sollte man ein solches Verhalten des Erkrankten immer an sich abperlen lassen und geduldig reagieren. Das hilft allen Beteiligten am meisten.
Geduld bei Unterhaltungen
Deutliches und langsames Reden mit den Betroffenen ist ratsam. Man sollte geduldig auf eine Antwort oder eine Aktion warten und gegebenenfalls die Aufforderung oder Frage nochmals freundlich wiederholen. Vor allem körperliche Nähe und das Reden über Gefühle oder Vergangenes können für den Erkrankten sehr hilfreich sein.
Tagesablauf & Stolperfallen
Ein ordentlicher und geregelter Tagesablauf geben dem Demenzkranken ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Gefährliche Stolperfallen in der Wohnung sollten eliminiert und gefährliche Geräte wie Gasofen und andere elektrische Geräte gut gesichert werden. Oft kommt es vor, dass Demenzerkrankte in der Öffentlichkeit unter Orientierungsschwierigkeiten leiden und den Weg nach Hause nicht mehr finden. Dann ist es empfehlenswert in jedem Kleidungsstück des Betroffenen einen Zettel mit Wohnungsanschrift und der eigenen Telefonnummer zu hinterlassen. Auch sollte man selbst immer ein aktuelles Foto des Betroffenen griffbereit haben.
Häusliche Pflege vs. Heimplatz
Wenn möglich sollte man einen Demenzkranken nicht aus seiner gewohnten Umgebung entfernen. Doch wenn man selbst zu sehr unter der Situation leidet, die Pflege des Demenzkranken nicht mit der eigenen Familie und dem Beruf vereinbaren kann, sollte man über einen Heimplatz oder aber auch über eine häusliche Pflege nachdenken.
Solange der an Demenz Erkrankte noch so selbstständig ist, dass er die Dinge des täglichen Lebens allein bewältigen kann, sollte man ihm diese nicht abnehmen. Eine gewisse Selbstständigkeit kann das schnelle Fortschreiten der Krankheit bremsen. Keinesfalls sollte man einen Betroffenen als bettlägerigen Menschen betrachten. Er muss weiter am Leben teilnehmen können und auch körperlich aktiv bleiben.
Patientenerfahrungen
Gibt es jemanden, in Deiner Familie, der von Demenz betroffen ist?
Lebt er/sie in eurem Haushalt? Wie funktioniert das Zusammenleben? Kennst Du kleine Tipps und Tricks, die sich im Alltag bewährt haben?
Schreib uns Deine Erfahrungen, Ergänzungen und Fragen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Betroffenen.
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