
Ein zuckendes Augenlid ist fast immer harmlos und verschwindet meist ohne Behandlung (Foto: baranq | Shutterstock)
≡ Inhaltsverzeichnis
- 1 Kurzfassung für Schnellleser:
- 2 Ursachen für Augenlidzucken
- 3 Nicht mehr harmlos: Komplett schließendes Augenlid
- 4 Hausmittel: Augenlid zuckt – Das hilft
- 5 Wann zum Arzt?
- 6 Zuckendes Augenlid durch Magnesiummangel
- 7 Homöopathie bei Lidzucken
- 8 Patientenerfahrungen
- 9 Tipps zur Vorbeugung
- 10 Warnung
- 11 Fragen und Antworten?
- 12 Quellen / Links zum Thema Augenlidzucken
Wenn das Augenlid zuckt, ist das eine lästige Angelegenheit und die meisten Betroffenen sind zunächst ängstlich und verunsichert. Die Gedanken kranken schnell um ernsthafte neurologische Erkrankungen. Dabei ist Augenlidzucken in den allermeisten Fällen ein harmloses Muskelzucken, das nur deshalb als so dramatisch wahrgenommen wird, weil wir am Auge sehr empfindsam sind. Muskelzucken in anderen Körperregionen bleibt oft weitgehend unbemerkt. Ein Augenlid, dass zuckt ist auch dann fast immer harmlos, wenn es mehrere Tage anhält.
Die Betroffenen nehmen das Zucken deutlich stärker war als die Umwelt. Obwohl man das Augenlidzucken zwar im Spiegel beobachten kann, sind die Bewegungen so kurz und klein, dass sie Dritten nur selten auffallen.
Ursachen für Augenlidzucken
Die Ursachen für Lidzucken |
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psychischer Streß |
Magnesiummangel |
hohe körperliche Überlastung / Überlastung |
Müdigkeits- und Erschöpfungszustand |
dauerhaftes Übertraining |
gestörter Mineralstoffwechsel |
Vitamin B Mangel |
Überanstrengung der Augen (Lesen, Computerarbeit) |
Durchfall (Mineralstoffmangel) |
Infektion des Auges |
Gerstenkorn |
Fremdkörper im Auge |
störende Wimper |
Vitamin B12 Mangel |
Schlafmangel, Schlafstörungen |
trockene Augen |
falsche Brillenstärke |
kleinste Verletzungen der Hornhaut (bspw. durch das lange Tragen von Kontaktlinsen) |
Allergien |
neurologische Erkrankungen (Multiple Sklerose, Neuropathie etc.) |
Zugluft |
Überlastung der Augen durch unentdeckte Fehlsichtkeit |
Nervenschäden durch hohen Nikotinkonsum |
erhöhter Muskeltonus durch hohen Koffeinkonsum (Kaffee, Energydrinks) |
Schilddrüsenüberfunktion |
Hirntumor |
Spasmen (Spasmus hemifacialis) |
Als häufigste Ursachen für ein zuckendes Augenlid gelten Mineralstoffmangel (z.B. Magnesiummangel) – zum Beispiel in Folge von erhöhter körperlicher Aktivität oder einseitiger Ernährung – und Stress. Ein Mineralstoffmangel kann auch durch Durchfall ausgelöst werden.
Nicht mehr harmlos: Komplett schließendes Augenlid
Ein zuckendes Augenlid ist auch dann meist unbedenklich, wenn es über mehrere Stunden oder gar Tage angehält. Ein Warnsignal sollte aber ein Augenlid sein, das sich komplett schließt. Ein sich unwillkürlich schließendes Auge könnte ein Anzeichen für eine Bewegungsstörung der Augenlider (Blepharospasmus) sein und gehört in ärztliche Behandlung.
Hausmittel: Augenlid zuckt – Das hilft
Augenlidzucken „behandelt“ man am Besten mit körperlicher und geistiger Ruhe sowie einer vitamin- und nährstoffreichen Ernährung. In der Regel verschwindet das Zucken innerhalb weniger Stunden oder Tage von selbst.
- Ablenkung – körperliche und geistige Aktivität, die vom „Problem“ ablenkt
- Reduktion von Stress
- Entspannungübungen
- Magnesiumzufuhr
- ausreichend trinken
- Arztbesuch zur Beruhigung, Auflösung der Ängste
- Zufuhr von Vitamin B
- Befeuchtung der Augen mit Augen-Befeuchtungstropfen
- Verzicht auf Koffein und Nikotin
- sanfte Massage des Augenlids
Ein zuckendes Augenlid erleben die meisten Erwachsenen irgendwann. Man ist gut beraten, dem Symptom möglichst wenig Beachtung zu schenken. Umso schneller verschwindet es in aller Regel. Autogenes Training hat sich bei vielen Patienten ebenfalls als hilfreich erwiesen.
Ein Tag Urlaub und ein Tag ohne Stress kann das Problem des Muskelzuckens am Lied schnell vergessen machen. Das hilft vor allem dann, wenn man sich mit spannenden Aktivitäten ablenkt. Auch die Einnahme von Magnesium oder Aspirin hilft Patientenberichten zufolge bei einem Teil der Betroffenen.
Oft tritt ein zuckendes Augenlid nach stundenlanger Computerarbeit und in Verbindung mit trockenen Augen auf. Hier können Augenbefeuchtungstropfen und Augenentspannungsübungen hilfreich sein. Auch die Abstinenz vom Computerbildschirm und ein Spaziergang mit Fernblick entspannen die Augenmuskulatur.
Einige Patienten berichten auch von der beruhigenden Wirkung von Baldrian. (Tropfen, Kapseln, Tee etc.)
Wann zum Arzt?
Sollte das Zucken am Auge nicht verschwinden, es den Alltag erschweren oder Sorgen bereiten, ist ein Besuch beim Arzt / Augenarzt die beste Empfehlung. Der kann mit einfachen Untersuchungen ernsthafte Erkrankungen in der Regel schnell ausschließen. Die Gesundheit des Auges ist kein Feld für Experimente.
Die Empfehlung zum sofortigen Arztbesuch gilt auch, wenn – begleitend zum Augenlidzucken – weitere Symptome auftreten. Begleitende Rötungen oder Schwellungen am Auge deuten beispielsweise auf ein lokales Problem (Entzündung, Verletzung, Infektion o.ä.) hin und gehören in augenärztliche Behandlung. Auch begleitende neurologische Symptome – wie Taubheitsgefühle, Kribbeln auch Sehstörungen – müssen umgehend abgeklärt werden, da sie auf schwerwiegende Erkrankungen hindeuten können.
Zuckendes Augenlid durch Magnesiummangel
Sollte ein Magnesiummangel ursächlich sein, treten meist noch weitere Symptome des Mangels auf. Kurzfristig kann dann auf Magnesiumpräparate zur Nahrungsergänzung zurückgegriffen werden. Langfristig ist aber eine Ernährung wichtig, die dem Körper ausreichend Magnesium zuführt:
Die wichtigsten Lebensmittel mit Magnesium-Gehalt
Magnesium wird für die Kommunikation zwischen Nerv und Muskel benötigt. Ein Mangel kann diese Funktion stören und das Augenzucken hervorrufen.
Homöopathie bei Lidzucken
Die Homöopathie behandelt ein zuckendes Augenlid mit verschiedenen Essenzen:
- Agaricus Muscarius
- Belladonna
- Kalium Phosphoricum
- Lycopodium
- Magnesium Phosphoricum
in den Potenzen D3 – D30. Allerdings gibt es dafür – jenseits des Placebo-Effekts – keinen wissenschaftlichen Wirknachweis. Aber gerade bei psychosomatischen Erkrankungen ist der Placebo-Effekt ein mächtiges Werkzeug, das selbst dann funktioniert, wenn der Patient nicht bewusst daran glaubt.
Patientenerfahrungen
Einzelne Patienten haben positive Erfahrungen mit der Einnahme von Aspirin + C gemacht. Auch Trinkampullen mit Magnesium und Vitamin D12 konnten in einigen Fällen die Beschwerden lindern.
Eine vorsichtige Massage des Lids kann ebenfalls Linderung verschaffen. Dazu wird das Augenlid mit gründlich gewaschenen Händen und geschlossenen Augen vorsichtig kreisend massiert.
Auch Schlafbrillen, wie man sie für das Flugzeug kennt oder kühlende Gelbrillen können die Entspannung der Augenmuskulatur unterstützten. Manchen Betroffenen hilft auch genau das Gegenteil – nämlich Wärme. Ein warmer Waschlappen, der über das Gesicht gelegt wird, kann zur Beruhigung der gesamten Gesichtsmuskulatur beitragen.
Tipps zur Vorbeugung
Gerade Bildschirmarbeiter sollten auf regelmäßige Arbeitspausen achten. Jede Stunde sollten mindestens 5 Minuten Sehpause eingelegt werden. Dabei kann man in die Ferne schauen, den Blick schweifen lassen oder auch die Augen schließen. Als sehr angenehm empfunden wird es auch, die Hände schnell aneinander zu reiben, bis sie warm werden und sie dann auf die geschlossenen Augen zu legen.
- ausreichend trinken
- ausgewogene Ernährung für optimale Mineralstoffversorgung
- Maßnahmen zur Stressreduktion (Sport, Meditation, Yoga etc.)
- Abbau von Übergewicht
- ausreichend Schlaf
- regelmäßiger Tagesablauf
- Reduzierung des Koffeinkonsums
Warnung
Ganz selten liegen dem Augenzucken ernsthafte gesundheitliche Beschwerden zugrunde. Dazu gehören Tumore, Fehlfunktionen im Gehirn und Nervenschädigungen. Wenn das Augenlid also längere Zeit zuckt und sich mit den genannten Methoden nicht therapieren lässt, ist ein Arztbesuch anzuraten. Wenn die Beschwerden vom Hausarzt bagatellisiert werden, muss man ggf. selbst auf eine Überweisung zum Neurologen drängen.
Fragen und Antworten?
Quellen / Links zum Thema Augenlidzucken
1 Wikipedia-Artikel zum Thema Augenlid
3 Infos zum Magnesiummangel
Sebastian Fiebiger
MedizinjournalistHatten Sie schon mit Augenlidzucken zu kämpfen?
Waren Sie damit beim Arzt? Was hat der empfohlen? Hat es geholfen? Was haben Sie selbst gegen das Lidzucken unternommen? War das erfolgreich? Wie lange dauerte es, bis Du das Zucken wieder los warst?
Schreib Sie uns Ihre Erfahrungen, Meinungen und Fragen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.
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Tino
Man braucht wirklich Geduld. Mein Augenlid hat jetzt drei Wochen gezuckt. Und es hat erst dann aufgehört, als ich nicht mehr daran gedacht habe.
Scheint also ein bisschen so zu sein wie mit einem Schluckauf. Manche Leute, die sich verrückt machen, haben den ja auch über Wochen oder Monate.
Ich habe nichts eingenommen und nur abgewartet.
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Laura
Mein rechtes Augenlid zuckt seit gestern. Mich macht das völlig verrückt. Ich habe zwar gelesen, dass es „meist“ harmlos ist.
Aber genau dieses „meist“ macht mir jetzt Angst. Ich rechne irgendwie immer mit dem Schlimmsten und bin immer froh, wenn ich zu 100% gesund bin.
Gibt es nichts, wie man das beschleunigen kann, dass das Zucken aufhört?
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Ina
Mein Augenlid hat auch öfter gezuckt. Wahrscheinlich war der starre Blick schuld, denn ich arbeite den ganzen Tag am Bildschirm.
Ich habe mir so eine Flugzeug-Schlafbrille gekauft. Die setze ich jetzt jede Stunde für fünf Minuten auf und die Zuckungen sind verschwunden.
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Daniel
Mein Bruder hatte das auch. Da er Privatpatient und schwer zu beruhigen ist, haben die Ärzte alle möglichen Untersuchungen durchgeführt.
Das Endergebnis war: Kein Ergebnis.
Aber er wollte dem gut gemeinten Rat seiner Hausärztin ja nicht glauben. Die hat ihm gleich gesagt, dass Augenlidzucken lästig, aber harmlos ist und von alleine wieder verschwindet.
Jetzt laboriert er mit Magnesium und Vitamin B12. Manche sind halt unbelehrbar. Ich ziehe ihn immer schön auf, in dem ich ihn zuckend anblinzele.
» Studie: Hübsche Menschen sind schlauer
Die Einfluss der Psyche auf körperliche Prozesse beeindruckt mich immer wieder. Jetzt habe ich gerade diesen Artikel ergänzt und *schwubs* zuckt mein Augenlid.