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Hepatitis ▷ Leberentzündungen

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Hepatitis B Virus

Hepatitis B Virus
Abb.: put3d | Bigstock

Was ist einen Hepatitis?

Der Begriff Hepatitis bezeichnet allgemein eine Leberentzündung (von griechisch hepar – Leber). Die Leber ist die größte Drüse des menschlichen Körpers und das zentrale Stoffwechselorgan. Sie produziert Eiweißstoffe und verwertet Nahrungsmittelbestandteile wie etwa Vitamine.

Außerdem trägt die Leber einen wichtigen Anteil am Abbau von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Das Organ wiegt etwa 1,5 kg und liegt unter den Rippen im rechten Oberbauch. Die Medizin unterscheidet mehrere Untertypen der Hepatitis sowie zwischen akuter und chronischer Verlaufsform (länger als 6 Monate). Die Krankheit kann unterschiedliche Ursachen haben. Tritt sie als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung auf, wird von einer Begleithepatitis gesprochen.


ICD-10: B15 Akute Virushepatitis A, B16 Akute Virushepatitis B, B18 Chronische Virushepatitis B, B17.1 Akute Virushepatitis C, B18.2 Chronische Virushepatitis C Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Internist, Hepatologe

Entstehung und Ursachen

Sämtliche Hepatitis-Typen beginnen mit einer Schädigung der Leberzellen, die in weiterer Folge zur Zerstörung führen kann. Die Ursachen dafür können vielfältiger Natur sein. So kann die Leber etwa durch mechanische und physikalische Einflüsse wie Prellungen oder Strahlung beeinträchtigt werden. Auch Vergiftungen durch Drogen oder Medikamente können zu Hepatitis führen. Die häufigsten Auslöser sind aber Angriffe durch Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten. Eine Sonderform stellt die Autoimmunhepatitis dar, bei der das körpereigene Immunsystem die Leberzellen angreift. Die Ursachen hierfür sind noch nicht völlig geklärt.

Die menschliche Leber

Die menschliche Leber (Abbildung: BlueRingMedia | Shutterstock)

Die klassischen Hepatitis-Typen A, B, C, D und E werden durch Virusinfektionen verursacht. Hepatitis kann aber unter anderem auch bei Erkrankungen wie Pfeiffersches Drüsenfieber, Windpocken, Gürtelrose, Röteln, Mumps oder Gelbfieber auftreten. Mögliche bakterielle Erreger sind zum Beispiel Tuberkulose-Bakterien, Salmonellen, Borrelien. Parasitäre Erreger können Plasmodien (Malaria), Amöben, Echinokokken oder Leberegel sein. Auch angeborene Defekte (Eisenspeicherkrankheit und Kupferspeicherkrankheit) können zu Hepatitis führen.

Im Zusammenhang mit Giften und Medikamenten ist hervorzuheben, dass sowohl Alkohol als auch Pilzgifte zu möglichen Ursachen zählen. Außerdem kann eine Überdosis von Schmerzmitteln (Paracetamol) in Verbindung mit Alkohol eine Hepatitis verursachen.

Hepatitis Typen

Hepatitis A wird auch als „Reisehepatitis“ bezeichnet, da sie vor allem unter schlechten hygienischen Bedingungen vorkommt. Das Hepatitis-A-Virus wird über den Stuhl übertragen. Dies geschieht häufig durch Berühren von verschmutzten Gegenständen wie Toilettenspülungen, Türgriffen oder Besteck aber auch durch mit Fäkalien verseuchtes Wasser.

Hepatitis B erfolgt durch Übertragung von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Sperma, Blut und Blutplasma. Diese Form der Hepatitis ist extrem ansteckend. Da kaum Beschwerden auftreten und die akute Leberentzündung meist ohne Folgen ausheilt, wird die Infektion häufig von den Betroffenen nicht bemerkt. Geht die Hepatitis B aber in eine chronische Erkrankung über, führt dies zu einer fortschreitenden Leberschädigung. Etwa 350 Millionen Menschen weltweit sind chronisch infiziert. 600.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen dieses Typs. Es existieren Schutzimpfungen gegen Hepatitis B.

Hepatitis C tritt in Folge einer Übertragung des Virus durch kontaminiertes Blut auf. Besonders gefährdet sind Drogenabhängige, die Spritzen untereinander teilen und Menschen, die häufig Bluttransfusionen erhalten. Auch Ärzte, Krankenpfleger und Laboranten sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Über normalen alltäglichen Kontakt ist eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich. Etwa 3% der Weltbevölkerung sind mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Diese Form der Krankheit verläuft in der Anfangsphase sehr häufig ohne Symptome und bleibt dadurch unbemerkt, in 80 bis 90% der Fälle kommt es aber zu einem chronischen Verlauf.

Lage der Leber im menschlichen Körper

Lage der Leber im menschlichen Körper (Abbildung: Nerthuz | Shutterstock)

Symptome der Hepatitis

Die möglichen Beschwerden bei einer akuten Hepatitis-Erkrankung können sehr unterschiedlich sein. Häufig wird die Krankheit längere Zeit gar nicht erkannt, weil die Symptome gering sind. Mögliche frühe Beschwerden sind Unwohlsein, leichtes Fieber, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gelenksschmerzen und Geschmacksveränderungen. Auch Schmerzen im Leber-Bereich können auftreten. In der so genannten Gelbsucht-Phase verfärben sich das Weiß der Augen, die Haut und die Schleimhäute gelb. Der Urin wird dunkler, während der Stuhl heller wird. In der Erholungsphase kann über Wochen und Monate eine allgemeine Müdigkeit auftreten.

Chronische Hepatitis-Erkrankungen wird oft über Jahre nicht erkannt. Erst wenn die Schädigung der Leber zur Leberzirrhose (Schrumpfung und Verhärtung) führt, treten deutliche Symptome auf. Mit Abnehmen der Leberfunktion werden Zunge und Lippen glatt und rot, die Fingernägel weiß die Handflächen rot, und Knäuel von Blutgefäßen unter der Haut sichtbar. Auch ein Leberkarzinom (Leberkrebs) kann Folge einer chronischen Hepatitis sein.

Hepatitis B Symptome | Hepatitis C Symptome

Diagnose und Behandlung

Die ärztliche Diagnose der Hepatitis erfolgt mittels Blutuntersuchungen und/oder Gewebeproben der Leber mittels Leberbiopsie. Die Blutwerte geben Aufschluss bei Virus-Erkrankungen oder Stoffwechsel-Erkrankungen der Leber. Auch der Grad der Entzündung kann dabei meist festgestellt werden. Manchmal ist eine Leberbiopsie notwendig um Ursache und Grad der Erkrankung zu ermitteln.

Je nach Verlauf und Hepatitis-Typ gibt es unterschiedliche medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. In den meisten Fällen geht eine akute Erkrankung von selbst zurück, ärztliche Hilfe ist aber unbedingt anzuraten. In seltenen Fällen kann ein Leberversagen auftreten, die Erkrankung endet dann tödlich. Außerdem können sich Hepatitis-B,C und D zu chronischen Erkrankungen entwickeln. Akute Hepatitis in Folge von Medikamenten- oder Alkoholkonsum heilt in Regel, sofern die auslösenden Stoffe nicht mehr eingenommen werden.

Vorsorge, Schutz und Selbsthilfe

Vorsicht ist geboten, wenn man im medizinischen Bereich arbeitet und mit infizierten Patienten sowie Körperflüssigkeiten in Kontakt kommt. Gegen Hepatitis A und B schützen Impfungen. Übermäßiger Alkoholgenuss schädigt allgemein die Leber. Bei einer vorliegenden Leberentzündung ist Alkohol grundsätzlich zu meiden. Im Falle einer Hepatitis B Infektion sind Familie und Sexualpartner zu informieren, damit sie sich durch Impfungen schützen können. Kondome bieten guten Schutz gegen eine Hepatitis-B-Ansteckung durch Sexualkontakt. Hepatitis C Ansteckungen durch Bluttransfusionen sind dank genauer Prüfung der Blutkonserven äußerst unwahrscheinlich. Mit dem Hepatitis-C-Virus infizierte Mütter stecken in etwa 5 Prozent der Fälle bei der Geburt ihr Kind an.


Redaktionsleitung


Sebastian () arbeitet seit Jahren für verschiedene Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen

  • Hepatitis – Autoren: Tidona, Christian A ; Darai, Gholamreza ; Sonntag, Hans-Günther ; Zöller, Lothar ; Handermann, Michaela – Publikation: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen, 2009, p.368-368 – DOI: 10.1007/978-3-540-39026-8_444
  • Virushepatitis – Autoren: Boesecke, C ; Nierhoff, D ; Schulze zur Wiesch, J – Publikation: FAQ Infektiologie, 2018, p.239-249 – DOI: 10.1016/B978-3-437-15335-8.00020-1
  • Akute und chronische infektiöse Hepatitiden – Autoren: Gerken, Guido ; Jochum, Christoph Schölmerich, Jürgen – Publikation: Medizinische Therapie 2007 | 2008, 2007, p.901-910 – DOI: 10.1007/978-3-540-48554-4_74
  • Psychosomatische Aspekte chronischer Lebererkrankungen – Autoren: Häuser, Winfried Moser, Gabriele – Publikation: Psychosomatik in der Gastroenterologie und Hepatologie, 2007, p.183-206 – DOI: 10.1007/978-3-211-69159-5_19
  • Hepatitiden – Autoren: Wirth, S ; Bialek, R ; Baumann, U Rodeck, Burkhard ; Zimmer, Klaus-Peter – Publikation: Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung, 2008, p.403-417 – DOI: 10.1007/978-3-540-73969-2_18
  • Hepatologische Labordiagnostik – Autoren: Halwachs-Baumann, Gabriele – Publikation: Labormedizin, 2011, p.91-132 – DOI: 10.1007/978-3-7091-0203-9_4
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