
Die breite und unspezifische Symptomatik erschwert die Diagnose der Histaminintoleranz (Foto: Alexander Raths | Shutterstock)
Inhaltsverzeichnis
Uneinigkeit herrscht in der Wissenschaft über die Ursachen der Histaminintoleranz. Einige Forscher gehen davon aus, dass es sich bei der Histaminose um eine erworbene Erkrankung hält, während andere von einer angeborenen Störung ausgehen.
In Deutschland schätzt man den prozentualen Anteil der Betroffenen an der Gesamtbevölkerung auf 1 Prozent oder darunter. Frauen sind um den Faktor 4 häufiger betroffen.
Histaminintoleranz Symptome
Die Symptomatik der Histaminintoleranz ist so breit gefächert und unspezifisch, das eine Diagnosestellung deutlich erschwert ist. So wird bei den Verdauungsbeschwerden der Histaminintoleranz bspw. häufig ein Reizdarm diagnostiziert.
Die Symptome sind vor allem dann aussagekräftig, wenn sie nach dem Genuss histaminhaltiger Nahrung auftreten.
Mögliche Anzeichen der Histaminose |
---|
Rötung der Haut vor allem im Gesicht / Hals |
Nesselsucht |
Hautekzeme |
Juckreiz der Haut |
Hautausschläge |
Quaddeln |
Hautschwellungen |
Kopfschmerzen / Migräne |
Hitzewallungen |
Schwindelgefühle |
anschwellende Nasenschleimhaut |
Atembeschwerden |
Halsschmerzen |
pelzige Zunge |
Blähungen |
Durchfall |
Verstopfung |
Übelkeit |
Erbrechen |
Bauchschmerzen |
Magenschmerzen |
Sodbrennen |
häufiges Aufstoßen |
Menstruationsbeschwerden |
Blasenentzündung |
Probleme beim Wasserlassen |
Gelenkschmerzen |
Muskelschmerzen |
Nervosität |
Tinnitus |
Fingerkribbeln |
Verwirrtheit |
Antriebslosigkeit |
Konzentrationsprobleme |
Ödeme |
Bluthochdruck / besonders niedriger Blutdruck |
Herzklopfen |
Herzrasen |
Herzrhythmusstörungen |
chronische Müdigkeit |
Schlafstörungen |
Depressionen |
Kreislaufstörungen |
geschwollene Augenlider |
Histaminintoleranz kritische Lebensmittel

Schinken und Salami enthalten Histamin (Foto: kuvona | Shutterstock)
Diese Lebensmittel enthalten Histamin oder behindern den Histaminabbau: |
---|
Fisch und Meeresfrüchte |
geräucherte Fleisch (Schinken, Salami) |
Sauerkraut |
Spinat |
Avocado |
Bier |
Rotwein |
Schokolade |
Tomaten und Ketchup |
Hartkäse |
Hülsenfrüchte |
Erdbeeren |
Soja und Sojaprodukte |
Bananen |
Kiwi |
Orange |
Birnen |
Schwarzer Tee |
Balsamicoessig |
Hefe |
Nüsse |
Grapefruit |
Himbeeren |
Alkohol |
Was tun?

Strukturformel von Histamin (Abb. chromatos | Shutterstock)
Wer den Verdacht hat, unter einer Histaminintoleranz zu leiden, sollte einen Arzt aufsuchen. Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt, der ggf. weiter verweisen kann. Die Tatsache, dass sich rund die Hälfte aller Verdachtsdiagnosen auf Histaminose als falsch heraus stellen ist ein klares Signal pro Arztbesuch.
Die Histaminintoleranz ist zwar nicht „heilbar“. Die sichere Diagnose erleichtert aber den Alltag. Eine Ernährungsumstellung sorgt in den meisten Fällen für eine deutliche Besserung oder führt sogar zum Verschwinden der Symptome. Begleitend können Antihistaminika gegeben werden. Außerdem müssen bestimmte Medikamente gemieden werden.
Dipl.-W.Inf. Sebastian Fiebiger
Medizinjournalist
Hast Du den Verdacht, dass Du unter Histaminintoleranz leidest? Warum? Welche Symptome kannst Du an Dir beobachten? Warst Du schon beim Arzt? Beim Spezialisten? Welche Untersuchungen hat der veranlasst? Wie waren die Ergebnisse? Wirst Du bereits behandelt? Bekommst Du außer der Ernährungsumstellung noch andere Behandlungen? Medikamente? Wie erfolgreich ist die Therapie? Hast Du Tipps oder Ratschläge für andere Histaminose-Patienten? Weißt Du etwas über Histaminintoleranz, das hier fehlt?Schreib uns Deine Erfahrungen, Ergänzungen und Fragen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Betroffenen.
» Keuchhusten