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Fructoseintoleranz ▷ Symptome, Lebensmittel, Behandlung und Ernährung

Fructoseintoleranz

Fructoseintoleranz – eine von vielen Ursachen für Bauchbeschwerden
(Foto: Roman Samborskyi | Shutterstock)

≡ Inhaltsverzeichnis

Mit welchen Symptomen sich eine Fructoseintoleranz äußert, wie sie diagnostiziert und behandelt wird, welche Lebensmittel viel und welche wenig Fructose enthalten und was die Intoleranz von Allergien unterscheidet.

ICD-10: E74.1 Störungen des Fruktosestoffwechsels

Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Gastroenterologe

Lebensmittelintoleranzen und die Fructoseunverträglichkeit

Lebensmittelintoleranzen, zu denen die Unverträglichkeit von Laktose (Milchzucker), Gluten (Klebereiweissen) und Fructose (Fruchtzucker) gehören, sind in den letzten Jahren immer stärker in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt und es gibt eine ganze Reihe von Bemühungen, den Menschen zu helfen, die auf Grund dieser Malabsorptionen ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen müssen. Die sog. intestinale Fructosemalabsorption ist eine der häufigsten Intoleranzen im Europäischen Raum.

Symptome

Die Symptome der Fructoseintoleranz sind recht unspezifisch und geben nur vage Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung. Gesundheitsexperten empfehlen daher das Führen eines Symptomtagesbuchs, um die Auslöser der Verdauungsbeschwerden eingrenzen zu können.

Fructoseintoleranz Leitsymptome

Die Leitsymptome der Fructoseintoleranz
Bauchschmerzen
Übelkeit
Blähungen
Durchfall
Verstopfung

Fructoseintoleranz Symptome

Fructoseintoleranz Symptome

Die Leitsymptome der Fructoseintoleranz sind Verdauungsbeschwerden
(Foto: Syda Productions | Shutterstock)

Symptome der Fructoseintoleranz
Völlegefühl
weicher Stuhl
schleimiger Stuhl
Mundgeruch
Magenkrämpfe
Kopfschmerzen
Konzentrationsstörungen
aufgeblähter Bauch
Darmgeräusche
Magengeräusche
rissige Fingernägel
Hautunreinheiten
Hautrötung
chronische Müdigkeit
Abgeschlagenheit
erhöhte Infektanfälligkeit
niedrige Eisenwerte
Antriebslosigkeit
Heißhunger
Appetit auf Süßes
Schwindel
Depressionen
Bauchkrämpfe
häufiges Aufstoßen
häufiger Stuhldrang mit nur kleiner Stuhlmenge
verstärkter Harndrang
plötzlicher unerwarteter Stuhldrang
Erbrechen
übler Geruch bei Blähungen
Wetterfühligkeit
Schwindel
Gereiztheit
Koliken
Sodbrennen (Reflux)

Zusätzlich lässt sich im Blut häufig ein Mangel an diversen Nährstoffen – insbesondere Folsäure, Zink und Tryptophan – feststellen.

Ursachen nicht vollständig geklärt

Die Ursachen für die Entstehung von Lebensmittelintoleranzen – wie der Fructosemalabsorption – sind noch nicht vollständig geklärt. Insofern kann auch noch nicht ganz eindeutig bestimmt werden, ob das zunehmende Auftreten nur mit dem gesteigerten Bewusstsein oder auch mit dem Lebenswandel innerhalb der Industrienationen zusammenhängt.

Malabsorption vs. Intoleranz

Die intestinale Fructosemalabsorption kann zu erheblichen Beschwerden und einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Medizinisch ist jedoch zunächst entscheidend, dieses häufig auftretende Syndrom von der sogenannten Hereditären Fructose-Intoleranz, einer seltenen angeborenen Störung des Fructose-Stoffwechsels, die meist bereits im ersten Lebensjahr auffällig wird, abzugrenzen. Letztere entsteht aufgrund eines erblich bedingten Enzymmangels und erfordert eine lebenslange streng fructosefreie Ernährung, da sonst schwere Schädigungen von Nieren und Leber auftreten können.

Intestinale Fructose-Malabsorption

Bei der intestinalen Fructose-Malabsorption kann den Patienten hingegen meistens schon mit einer Fructosearmen Ernährung geholfen werden.

Unterschiede zur Allergie

Ebenso muss jede Form der Lebensmittelunverträglichkeit auch von einer Allergie unterschieden werden. Die Ursachen sind grundverschieden. Während eine Unverträglichkeit dadurch entsteht, dass bestimmte Lebensmittelbestandteile schlecht verdaut werden, ist eine Allergie eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Nahrungsmittel. In schweren Fällen ist eine Allergie akut lebensbedrohlich. Unverträglichkeiten sorgen dagegen für einen erheblichen Leidensdruck und auch zu dauerhaften körperlichen Beschwerden, jedoch nie zu einer akuten Schocksituation.

Diagnose und Symptomatik

Der hier vorliegende Artikel widmet sich allein der sehr häufig vorkommenden intestinalen Fructose-Malabsorption, die im „Volksmund“ auch gemeint ist, wenn von Unverträglichkeit der Fructose die Rede ist. Menschen, die an einer intestinalen Fructosemalabsorption leiden, reagieren auf die Aufnahme von Fruchtzucker mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Symptomatik, die sich in Form von teilweise sehr belastenden Befindlichkeitsstörungen äußert.

Leitsymptome

Zu diesen Störungen gehören insbesondere Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und/oder Durchfall. Teilweise tritt die Erkrankung bei fehlender Behandlung (etwa in Form einer Ernährungsumstellung mit unspezifischeren Beschwerden, wie Schwäche und Abgeschlagenheit in Erscheinung).

Häufig treten weitere Unverträglichkeiten auf

Wie bereits erwähnt ist die Ursache der Erkrankung und der daraus resultierenden Beschwerden noch nicht vollständig geklärt. Auffällig ist aber, dass Menschen, die an einer solchen Unverträglichkeit leiden, häufig auch Zuckeralkohole, wie Sorbitol schlecht vertragen. Zuckeralkohole finden sich in fast allen Lightprodukten, so dass im Rahmen einer Ernährungsumstellung oder einer vorübergehenden Auslassdiät auch darauf geachtet werden sollte, diese von der Liste zu streichen.

Behandlung der Fructoseintoleranz

Die intestinale Fructosemalabsorption kann auf Grund der Anamnese der vorliegenden Symptome, sowie durch einen H2-Atemtest nachgewiesen werden. Für die Behandlung gibt es keine Medikamente, aber man die Problematik durch eine Vermeidung fructosehaltiger Nahrungsmittel sehr gut behandeln. Dabei sollte man natürlich bedenken, dass man hier in der Zuführung von vielen Obstsorten und manchen Gemüsesorten eingeschränkt ist und daraus resultierend ein Mangel an Vitaminen und weiteren gesundheitsfördernden Stoffen entstehen kann. Je nach Form und Ausprägung der Intoleranz muss auch Haushaltszucker gemieden wieden, da dieser auch Fructose enthält.

Obst: Eine Frage des Zuckergehalts

Allerdings bestehen durchaus individuelle Unterschiede. Häufig werden Früchte, bei denen der Fruchtzucker-Anteil höher ist als der Anteil an Glukose sehr schlecht vertragen (etwa: Kernobst, Äpfel, Birnen). Im Gegensatz dazu sind Obst- oder Gemüsesorten, bei denen das Verhältnis von Fructose zu Glukose 1 zu 1 beträgt, oder der Glukosegehalt höher ist, häufig deutlich besser oder sogar sehr gut vertragen. Da bei Haushaltszucker das Verhältnis 1 zu 1 beträgt, ist dieser für viele Menschen mit einer vorliegenden Intoleranz dann doch noch verträglich. Zu den üblicherweise besser verträglichen Obstsorten gehören insbesondere Beeren und Zitrusfrüchte.

Vollständige Auslassdiät

Manchmal wird dennoch empfohlen, über einen gewissen Zeitraum hinweg die Fructose ganz wegzulassen, weil eine Auslassdiät in manchen Fällen zu einem Verschwinden der Fructoseintoleranz führt. Eine allgemeine Empfehlung lässt sich nicht aussprechen und die Entscheidung dafür oder dagegen muss individuell getroffen werden.

Welche Lebensmittel darf ich mit Fructoseintoleranz essen?

Fructoseintoleranz Lebensmittel

Fructoseintoleranz: Manche Lebensmittel sind tabu
(Foto: ADS Portrait | Shutterstock)

Hersteller und Handel haben die Bedürfnisse von Fructoseintoleranten inzwischen erkennt und reagieren mit einer breiten Palette von Spezialprodukten. So ist es heute möglich viele Lebensmittel, die ursprünglich Fructose enthielten als fructosefreie Variante zu kaufen.

Fructosearme und fructosefreie Lebensmittel
Fisch
Meeresfrüchte
Fleisch
reine Öle und Fette
Nudeln
Reis
Kartoffeln
Kräuter
Eier
Joghurt
Quark
Käse
Sahne
Blattsalad
Feldsalat
Spinat
Sellerie
grüne Bohnen
Fenchel
Pfifferlinge
Champignons
Eisbergsalat

Hinweise:

Fleischwaren: Zwar ist das Fleisch als Grundnahrungsmittel fructosefrei. Verarbeitete Produkte (paniertes Fleisch, Wurst) enthält jedoch oft Fruchtzucker.

Fisch: Auch panierter Fisch enthält oft Fructose.

Milchprodukte: Milchprodukte, die mit zusätzlichen Zutaten versetzt werden (bspw. Fruchtjohurt, Fruchtmilch, Fruchtquark) enthält häufig Fructose.

Was darf ich mit Fructoseintoleranz trinken?

Fructosefreie Getränke
Wasser
Tee
Milch
Kaffee

Was darf ich mit Fructoseintoleranz knabbern?

Fructosearme und fructosefreie Knabbereien
Salzsstangen
Nüsse

Lebensmittel, die viel Fructose enthalten:

Obst: nahezu alle Obstsorten auch Trockenfrüchte

Getränke mit hohem Fructoseanteil

Fructosehaltige Getränke
Fruchtsäfte
Limonaden
Cola
Wein
Sekt
Bier
Likör

Backwaren mit hohem Fructoseanteil

Fructosehaltige Backwaren
Kuchen
Gebäck

Soßen mit hohem Fructoseanteil

Fructosehaltige Soßen
Ketchup
Mayo

Süßes mit hohem Fructoseanteil

Fructosehaltige Naschereien
Honig
Marmelade
Konfitüre
Schokolade
Eis
Pudding

Patientenerfahrungen:

Leidest Du an Fructoseintoleranz? Oder bist Du auf andere Weise mit dieser Unverträglichkeit in Verbindung gekommen? Dann schreib uns von Deinen Erfahrungen. Du hilfst damit auch anderen Betroffenen.

Was uns besonders interessiert: Wie hat sich die Erkrankung bemerkbar gemacht? Welche Untersuchungen hat der Arzt vorgenommen? Wirst Du bereits therapiert? Wenn ja, wie? Zeigt die Behandlung Erfolg? Welche Tipps hast Du für andere Patienten?

Wir freuen uns über Deine Gedanken – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Das funktioniert auch anonym und ganz ohne lästige Anmeldung.

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Kommentare:
  • Anonymous

    Ich möchte gerne über meinen Fall berichten, vielleicht kann meine Geschichte auch anderen betroffenen Menschen helfen.

    Als ich die Fructose,- und Sorbitintolleranz bekam, war ich im zweiten Ausbildungsjahr. Die Ausbildung verlief sehr stressig. Die Firma hatte Insolvenz angemeldet, ich hatte seit drei Monaten kein Geld mehr bekommen und hatte Angst die Ausbildungsstelle zu verlieren. Eine Mutterfirma hatte mich damals im zweiten Jahr übernommen, aber da alle anderen gekündigt hatten, war ich somit ganz alleine in der Verwaltung. Mit all den Aufgaben kam ich nicht zu Recht, meine Vorgesetzten übten an mir so einen Druck aus, dass ich leicht depressiv wurde und meine Fructoseintolleranz machte sich dann auch bemerkbar.

    Die Krankheit hatte über 3 Jahre lang gedauert. Symptome waren, ständige Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit (so dass ich mittlerweile nur noch 47 Kilo wog), und nicht zu vergessen den schlimmsten Durchfall meines Lebens, jeden Tag und mehrmals am Tag. Mir ging es immer schlechter, musste ständig auf die Toilette, Bauchschmerzen waren fast durchgehend da.
    Irgendwann habe ich angefangen mir zu merken wann ich Bauchschmerzen bekam und wann der Durchfall am schlimmsten war. Ich merkte, dass wenn ich frisches Obst und frisches Gemüse gegessen hatte, musste ich direkt auf die Toilette. Am schlimmsten beim Trinken von Alkohol, überwiegend gemischte Biersorten wie „Radler“. So kam ich auf die Idee mich testen zu lassen. Den Test hatte ich im Krankenhaus durchführen lassen und dort wurde Fructose,- und Sorbitintolleranz festgestellt. Daraufhin hatte ich mit meinem Arzt gesprochen und fing an meine Ernährung umzustellen. Die Umstellung der Ernährung hatte nicht wirkliche Fortschritte, so fing ich an Stress abzubauen. Der Firma ging es so langsam besser, es wurde jemand eingestellt der mir eine riesen Stütze in jeder Aufgabe war.
    Auch in meiner Beziehung wurde ich so sehr verletzt, dass ich mich beschlossen hatte auch diese zu beenden. So habe ich angefangen die Last, den Kummer und den Stress abzubauen.

    Nach einiger Zeit lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Mir ging es seelisch immer besser. Mein Mann und ich waren gerade mal 2 Monate zusammen, da überredete er mich einen Apfel zu essen. Davor schon ein Biss von einem Apfel hätte schlimmere Bauchschmerzen bei mir verursacht. Ich habe mich schon nach diesen zwei Monaten mit meinem Mann sehr glücklich gefüllt und habe den Apfel gegessen. 3 Jahre lang habe ich mich so sehr darauf gefreut frisches Obst und Gemüse essen zu dürfen, wieder Mal ein Bierchen zu trinken ohne direkt auf die Toilette rennen zu müssen. Und nun ist es passiert… nach diesem Apfel geschah nichts schlimmes und ich fing an langsam wieder Obst und Gemüse zu essen. Die Krankheit war auf einmal weg, als hätte ich sie nie gehabt.

    Nach vielen Überlegungen stelle ich fest, dass die Krankheit bei mir nur durch den Stress ausgelöst wurde. Natürlich habe ich auch heute Stress, aber eher ein angenehmer Stress/wohl eher viel zu tun, ist aber alles zu bewältigen. (Ich denke, ich habe einfach nur gelernt mit dem Stress umzugehen)

    Ich schlafe tief und fest, privat und beruflich geht es mir wunderbar. Mein normaler Gewicht ist auch wieder da und das wichtigste ist, ich kann alles essen.
    Veränderungen müssen nicht immer schlecht sein, man muss sich einfach nur zusammen reißen und durchziehen.

Dein Kommentar:
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