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Haarausfall ▷ Ursachen, Behandlung, Mythen

Über den Haarausfall kursieren viele Mythen

Über den Haarausfall kursieren viele Mythen (Foto: Image Point Fr | Shutterstock)

≡ Inhaltsverzeichnis

Wie Haarausfall entsteht, wie er behandelt wird, welche Unterschiede es zwischen Männern und Frauen gibt und welche Hausmittel es gibt und welche Mythen verbreitet werden.

ICD-10: L63 – L66: Haarausfall

Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Hautarzt (Dermatologe)

Behandlung

Haarausfall: Behandlung bei Männern

Was hilft wirklich gegen Haarausfall bei Männern? – Wer unter Haarausfall leidet, sollte zunächst die Ursache klären. Hinter ausfallenden Haaren kann auch eine ernste Erkrankung stecken. Vergiftungen oder ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kommen ebenfalls als Auslöser für Haarausfall in Frage.

Der Hautarzt bzw. bei Kassenpatienten zunächst der Hausarzt sind die richtigen Ansprechpartner für „haarige“ Themen und werden in aller Regel eine Blutuntersuchung und eine Haarwurzelanalyse zur Abklärung durchführen.

Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

Bei Männern ist der erblich bedingte Haarausfall (med.: androgenetische Alopezie) am verbreitetsten.

Die Haarwurzeln der Betroffenen sind anfällig für die Wirkung eines bestimmten männlichen Sexualhormons (Dihydrotestosteron). Im Körper wird Testosteron zu Dihydrotestosteron umgewandelt und schädigt die Haarwurzeln. Der Haarausfall beginnt meist schon kurz nach der Pubertät und zieht sich häufig über viele Jahre hin. Typisch tritt der Ausfall zunächst im Stirnbereich auf. (Geheimratsecken)

Finasterid / Propecia

Finsterid (Handelsprodukt: Propecia) ist ein Wirkstoff, der das Enyzm 5-Alpha-Reduktase hemmt, das für die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron verantwortlich ist.

Das Medikament wurde ursprünglich zur Therapie der gutartigen Prostata-Vergrößerung entwickelt und ist eine Zufallsentdeckung. Man stellte bei den behandelten Männern fest, das auf zuvor kahlen Stellen Haarwuchs einsetzte und untersuchte diesen Vorgang genauer.

Finasterid muss – will man den Haarausfall bekämpfen – lebenslang als Tablette eingenommen werden. Setzt man das Medikament ab, setzt der Haarausfall wieder ein.

Erfolgschancen: Die Wirkung von Finasterid ist gut durch wissenschaftliche Studien belegt. Erste Erfolge werden rund 6 Monate Beginn der Einnahme sichtbar. Nach zwei Jahren weisen rund 70 Prozent der behandelten Patienten ein dichteres Haarbild auf.

Finsterid bzw. Propecia ist verschreibungspflichtig.

Minoxidil

Minoxidil ist eigentlich ein Blutdrucksenker. Auch hier entdeckte man die haarwuchs-fördernde Wirkung durch Zufall. Patienten, denen man Minoxidil oral verordnete, klagten über verstärkten Haarwuchs am ganzen Körper.

Gegen Haarausfall setzt man Minoxidil als topische Lösung, die auf die Kopfhaut aufgetragen wird, ein, um Haarwuchs an unerwünschten Stellen und eine Beeinflussung des Blutdrucks zu vermeiden.

Über den Wirkmechanismus von Minoxidil herrscht noch keine Klarheit. Man vermutet, dass die Durchblutung der Kopfhaut verbessert und die Haarwurzeln so besser mit Nährstoffen versorgt werden.

Die Erfolgsrate von Minoxidil: Bei etwa einem Drittel der Patienten kann der Haarausfall gestoppt werden. Zirka 15 Prozent können sich über neuen Haarwuchs freuen.

Hinweis: Alle Haarwuchs-Medikamente bergen Risiken und haben möglicherweise Nebenwirkungen. Sie sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Mythen über Haarausfall

Jeder Mensch versucht auf seine Weise, die Haarpracht zu schonen und somit gesund zu halten. Wer die Anlagen dazu besitzt, hat scheinbar keine Chance gegen Geheimratsecken, Tonsur oder Komplettglatze. Oder doch? Im Laufe der Zeit manifestierten sich eine Menge Mythen über Haarausfall. Was ist dran an Meinungen, Aberglaube und versuchten Hausrezepten?

Pflegeempfehlungen gegen Haarausfall

Glänzendes, volles Haar ist ein optisches Aushängeschild jedes Menschen. Wenn die Pracht auf dem Kopf sich verabschiedet, suchen Betroffene und Umfeld nach Erklärungen, nach Abhilfe und guten Ratschlägen. Viele Pflegehinweise gehören in das Reich der Mythen über Haarausfall. Weit oben rangieren hierbei Tipps, die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern, häufiger einen Frisör aufzusuchen und bloß nicht zu viel herum zu kämmen.

Durchblutung & Massagen

Die Durchblutung der Kopfhaut ist bei jedem Menschen sehr gut. Massagen sind angenehm, aber keine wirksame Methode, um das Problem des Haarverlustes buchstäblich „bei der (Haar)Wurzel“ zu packen. Ein häufiger Frisörbesuch ist eine erfreuliche Empfehlung – für den Frisör. Häufiges Schneiden ändert nichts an der Haarstärke. Bei schütterem Haar zaubert ein schöner Haarschnitt allerdings kurzfristig eine vollere optische Wirkung herbei. Wie verhält es sich mit der Anti-Kämm-Empfehlung? Die ist Unsinn! Was der Kamm aus der Haarpracht herausholt, war bereits vorher abgestorben. Bis zu hundert Haare täglich verliert jeder Mensch, ob mit Löwenmähne oder Halbglatze.

Waschen, schneiden – biegen? Weitere pflegliche Mythen über Haarausfall

Mützen, Hüte oder gar Caps seien Haarwuchskiller, behaupten selbst ernannte Berater. Eine humorvolle (wenn auch nicht wirklich wissenschaftliche) Erklärung gibt dazu die Frankfurter Rundschau: „Haare sind keine Pflanzen.“ – Natürlich nicht! Haar und Haarwurzel sind Teil des menschlichen Organismus und somit Teil des normalen Zellwachstums. Allerdings leidet die äußere Haarstruktur unter engen Kopfbedeckungen. Auch die Panik mancher Menschen, wenn sie ein Haar mit Wurzel verlieren, gehört zu den Mythen über Haarausfall. Nicht die Wurzel, sondern die Zellen im Wurzelbalg sind für das Haarwachstum verantwortlich.

Über den Pflegetipp gegen Haarausfall, die Haare nicht zu häufig zu waschen, dürften Produkthersteller und Frisöre gleichermaßen den Kopf schütteln. Es stimmt nicht, dass sich der Haarverlust bei häufigem Waschen beschleunigt. Natürlich sind die Auswirkungen dann offensichtlicher – aber das verändert weder den Prozess der Glatzenbildung, noch schädigt es das Haarwachstum. Sauberes Haar und saubere Kopfhaut unterstützen sogar das gesunde Zellwachstum. Menschen, die zu trockener Haut neigen, sollten bei häufigem Waschen dieses generelle Hautproblem mit geeigneten Pflegeprodukten bekämpfen.

Fatalismus und versuchter Humor unter den Mythen über Haarausfall

Dass die Schwangerschaft Haarverlust fördert, ist nur vorübergehend wahr. Nicht die Schwangerschaft, sondern die Hormonumstellung ab der Geburt bis zum Ende der Stillzeit stören den Hormonhaushalt. Hat der Körper seine Balance wiedergefunden, wächst das Haar wie zuvor. Ein schönes Körnchen Wahrheit steckt hingegen in dem Mythos, Glatzköpfe seien potente Liebhaber. In der Tat macht viel Testosteron im Blut mehr Lust auf viel Sex. Allerdings spielt ein als attraktiv empfundener Sexualpartner eine gleich große Rolle beim sexuellen Verlangen.

Hormonbedingter Haarausfall bei Frauen

Zur Erblast bei Haarausfall sagen die Optimisten: Frauen seien nicht vom erblichen Haarverlust betroffen. Leider leidet jede fünfte Frauen an der vererbten Überempfindlichkeit gegen DHT. Die gute Nachricht ist, dass ihr Haar nur schütter wird. Geheimratsecken oder eine Tonsur müssen sie nicht befürchten. Zu den hartnäckigsten Mythen über Haarausfall zählt die Mär von den grauen Haaren bei viel Ärger. Auch das ist nicht wahr. Wer erblich dazu neigt, dessen Haarwurzeln bilden irgendwann keine Farbpigmente mehr. Die betroffenen Haarpartien sind weiß, die ansonsten natürliche Haarfarbe wirkt grau.

Hausmittel gegen Haarausfall

Welche Hausmittel gegen Haarausfall helfen, was man dabei beachten sollte und wo die Grenzen natürlicher Behandlung liegen.

Haarausfall: Die Wirksamkeit von Hausmitteln ist begrenzt

Haarausfall: Die Wirksamkeit von Hausmitteln ist begrenzt (Foto: Black Rock Digital | Shutterstock)

Vor allem Männer nehmen ihre erblich bedingten Körperveränderungen mit Humor. Andere leiden still unter dem Verlust der Haarpracht. Abhilfe gegen die Glatze oder schütteres Haar versprechen allerlei Mittel und Mittelchen. Eine ganze Branche von Anbietern lebt davon. Besser als die gepriesenen „Wundermittel“ der Haarverpflanzung, Toupets oder Pillen helfen Hausmittel gegen Haarausfall. Sie wirken nicht nur haargesund, sondern versorgen auch den übrigen Körper mit natürlichen Heilinhalten.

Kräuterkraft als Hausmittel gegen Haarausfall

Das Problem des Haarverlustes verbirgt sich direkt unter der Kopfhaut. Die Lösung dagegen wirkt also ebenfalls vorzugsweise von innen. Eine Entsäuerungskur mit basischen Tees und geeigneten Lebensmitteln ist nachhaltig gesund. Einerseits wird dabei der Bereich an den Haarwurzeln entlastet, der für das Haarwachstum verantwortlich ist. Andererseits danken dies alle Organe, sogar das Blut, mit einem ausgeglichenen Basen-/Säurehaushalt.

Haargesunde Ernährung ist ein wirksames Hausmittel gegen Haarausfall. Tierische Fette, viel Süßes, Nikotin, helle Mehle, Kaffee und Schwarztee oder Wasser mit Kohlensäure gehören zu den Lebens- und Genussmitteln, die den Körper „sauer“ machen. Der Austausch gegen mehr Pflanzenkost, weniger gezuckerte Lebensmittel sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Kaffeegenuss sind ein Plus für gesundes Haarwachstum und für einen weniger belasteten Körper.

Gelassenheit und innere Balance unterstützen die Haargesundheit

„In der Ruhe liegt die Kraft“, gilt auch für die Versorgung der Haarwurzeln. Auf Stress jeder Art reagiert die Kopfhaut mit Schuppenbildung und Vertalgung. Selbst häufiges Waschen verhindert dabei nicht, dass beide Phänomene die Haarwurzel in ihrer Funktion beeinträchtigen. Meditieren, entspannende Freizeitbetätigungen und mindestens einmaliges Gegenlenken gegen Stress lindern die Überproduktion. Sie sind nichtstoffliche Hausmittel gegen Haarausfall und gegen andere, stressbedingte Beschwerden. Sport zu treiben gilt als gesund. Tatsächlich verhelfen gymnastische Übungen, Yoga oder andere ausgleichende Sportarten dem Körper und der Seele zur Balance zurück, die alle Funktionen des Körpers gesund hält. Die bessere Durchblutung nach einem regelmäßigen Training wirkt sich ebenfalls förderlich auf das Haarwachstum aus.

Äußerlich wirkende, natürliche Hausmittel gegen Haarausfall

Im Laufe der Zeit haben Menschen Hausmittel gegen Haarausfall entwickelt, die nah an den Haarwurzeln wirken. Zu den beliebten Pflegeprodukten gehört Bier. Einmal wöchentlich waschen Betroffene die Haare mit dem Naturprodukt, lassen es für etwa eine halbe Stunde einwirken und spülen es anschließend mit einer verdünnten Zitronenlösung aus. Brennnesselwurzeln und eine 50/50 Mischung aus Essig und Wasser werden durch halbstündiges Kochen zum heilsamen Haarwasser. Kopfhaut und Haarwurzeln danken dreimal wöchentlich eine Massage mit dem Hausmittel. Ebenso angenehm für die Kopfhaut ist dieses Hausmittel gegen Haarausfall: 1 Zwiebel zwei Wochen lang in Franzbranntwein (ca. 100 ml) einlegen. Mischung durch ein Sieb streichen. Zur täglichen Anwendung die Essenz verdünnen (mit ca. 400 ml Wasser).

Wer schön sein will … braucht Geduld

Manche Hausmittel gegen Haarausfall sind eine klebrige Angelegenheit. Dennoch kann damit das gesunde Haarwachstum direkt an der Haarwurzel unterstützt werden. Kokosöl zur Pflege der Kopfhaut wird als wohltuend beschrieben. Eine traditionell angewendete Tinktur ist die Haarkur aus Speiseöl und Hühnerei. Sie wird einmal wöchentlich auf die Kopfhaut aufgetragen und wirkt am besten unter einer Verpackung über längere Zeit ein.

Sehr oft nützt jedoch kein einziges Hausmittel gegen Haarausfall. Möglich ist es, dass dann eine andere, ernstzunehmende Ursache vorliegt. Der Hausarzt kann möglicherweise einen Pilzbefall oder Sekundärerkrankungen des Körpers erkennen. Wer täglich Medizin einnehmen muss, kann möglicherweise mit einer Umstellung der Arznei (bitte nur in Absprache mit dem Mediziner!) den Haarverlust lindern.

Ursachen

Ursachen für Haarausfall bei Frauen

Frauen erleben Haarausfall viel dramatischer als Männer

Frauen erleben Haarausfall viel dramatischer als Männer (Foto: Image Point Fr | Shutterstock)

Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen sind eher erworben als angeboren. Seltener ist der weibliche Teil einer Familie von starkem Haarverlust betroffen. Selbst, wenn das Haar bei manchen Frauen dünner wird, bilden sich keine Geheimratsecken oder die berüchtigte Glatze am Oberkopf. Stattdessen schimmert die Kopfhaut immer mehr durch. Sowohl im weiblichen als auch im männlichen Körper existiert das Enzym 5-alpha-Reduktase. Dieses Enzym wandelt Testosteron in DHT (Dihydrotestosteron) um. Eigentlich kommt Testosteron stärker im männlichen Körper vor. Ist die Veranlagung gegeben, verfügen jedoch auch betroffene Frauen über eine große Menge dieses Geschlechtshormons. Doch nicht jede Frau mit viel Testosteron verliert ihre Haare. Ebenso kann starker Haarausfall aus ganz anderen Gründen auftreten.

Vorübergehend oder dauerhaft erworbene Ursachen für Haarausfall bei Frauen

Häufig beklagen Frauen verstärkten Haarausfall nach einer Schwangerschaft. Die hormonelle Ursache verschwindet wieder, sobald der Körper zu seinem Gleichgewicht zurückgefunden hat.

Zwischen dem Entstehen der Ursache und dem bemerkten Haarausfall vergehen mehrere Wochen. Deshalb nehmen Betroffene oft an, das Gebären sei die Ursache der Probleme. Spätestens nach Ende der Stillzeit funktionieren die Haarwurzeln allerdings wieder normal. Im Verlaufe der Wechseljahre kann es vorkommen, dass sich der Testosteronspiegel im weiblichen Hormonhaushalt stark erhöht. In diesem Fall bedingt die beschriebene Überempfindlichkeit den Beginn eines späten, dauerhaften Haarausfalls. Da im Alter das Zellwachstum allgemein verlangsamt abläuft, fällt schütteres Haar bei solch später Entstehung weniger auf.

Schütteres Haar bei Frauen als genetische Erblast

Frauen mit der Veranlagung zu schütterem Haar werden – genau wie Männer mit der gleichen Erblast – mit einer Überempfindlichkeit ihrer Haarwurzeln gegen DHT geboren. Aufgrund dieser Reaktion verkürzt sich die Wachstumsphase der Haare. Zunächst bedeutet das noch keinen kompletten Haarausfall. Weil die Blutversorgung an den Haarwurzeln im Laufe der Zeit abnimmt, bleibt allerdings irgendwann nur ein Flaumhaar übrig, manchmal gar nichts mehr. Bei Frauen bleibt mit der genetischen Veranlagung zum Haarausfall dennoch keine Stelle am Kopf kahl. Vielmehr bemerken Betroffene irgendwann beim Frisör, dass sich das Haar feiner anfühlt und schütter wird. Schließlich, meist erst im hohen Alter, vertuschen auch elegante Frisuren den Haarverlust nicht mehr.

Haarzyklus

Haarzyklus (Foto: Alila Medical Media | Shutterstock)

Nicht geschlechtsspezifische Ursachen: Lebensgewohnheiten auf Kosten der Haargesundheit

Gesundes Haar lebt wie alle Zellen des Körpers von gesunder Ernährung. Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe müssen täglich zugeführt werden. In der schnelllebigen Zeit des Fast Food kommt das bei vielen Frauen zu kurz. Stress in der Familie, im Berufsalltag oder Geschäftsleben schwächt die Haargesundheit. Eine Reihe von Medikamenten, besonders Herz-Kreislauf-Präparate und Antidepressiva, wirken sich ebenfalls negativ auf das Haarwachstum aus. Haarausfall bei Frauen oder Männern ist immer ein Indiz für eine organische Schädigung und sollte untersucht werden. Natürlich hilft eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, die Haarwurzeln gesünder zu versorgen. Auch der Verzicht auf Nikotin und/oder Alkohol wirkt sich positiv aus. Der Besuch beim Arzt für eine gründliche Untersuchung ist dennoch Pflicht. Denn nur, wenn die wahre Ursache gefunden ist, kann mit der Heilung begonnen und unter Umständen der Haarausfall gestoppt werden.

Ursachen für Haarausfall bei Männern

Die Ursache für männlichen Haarausfall ist genetisch

Die Ursache für männlichen Haarausfall ist genetisch (Foto: Image Point Fr | Shutterstock)

Leidiges Erbe Glatzkopf

Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern liegen in der Vererbung einer Überempfindlichkeit, und zwar genau an den Haarwurzeln. Das äußere Zeichen dieser sensiblen Reaktion wird fälschlicherweise als hormonelle Störung bezeichnet. So stimmt das jedoch nicht. DHT (Dihydrotestosteron) ist ein männliches Geschlechtshormon. 5-alpha-Reduktase, ein Enzym bei Frauen und Männern, produziert DHT aus dem – ebenfalls männlichen – Hormon Testosteron. Überempfindliche Haarwurzeln reagieren auf zu viel DHT mit einer verkürzten Haar-Wachstumsphase. Meist bleibt nach langjähriger Ausdünnung nur ein feiner Flaum oder gar eine völlig haarlose Glatze übrig. Da dieser Prozess mit einer hormonellen Veranlagung in Verbindung steht, nehmen viele Männer an, der Kahlkopf sei »naturgegeben«.

Kahlkopf ist nicht naturgegeben

Auch das stimmt nur teilweise. Denn die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern sind nicht angeboren, sondern ernährungs- und gewohnheitsbedingt. Statistiken beweisen: Nach vielen Generationen von haarlosen Männern kann plötzlich in der Familie ein Spross mit kräftiger Haarpracht folgen. In solchen Fällen verringert haargesunde Ernährung die beschriebene Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen DHT. Die Haare wachsen über einen längeren Zeitraum, die Haarwurzeln bleiben stärker durchblutet, lichtes Haar entsteht höchstens im hohen Alter.

Erworbene Ursachen anderer Formen des Haarausfalls

Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern, die nicht vererbt sind, liegen in der körperlichen Verfassung begründet. Häufig führen Eisenmangel, Vitaminmangel und Mineralstoffmangel zu dünnem Haar. Psychische Erkrankungen (auch Stress) stören die Versorgung der Haarwurzeln partiell oder diffus. Auch Störungen in den organischen Funktionen des Körpers (Schilddrüse, Magen, Nieren, Leber, Herz) gehören zu erworbenen Ursachen. Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern sind nicht sofort erkennbar. Zwischen dem Beginn der ursächlichen Minderversorgung und erster sichtbarer Verstärkung des Haarausfalls liegen mehrere Wochen. Sofort bei Erkennen sollte schnell eine gründliche ärztliche Untersuchung angestrebt werden. Gelingt das Finden der Ursache und eine Heilung des »Ausfallherdes« zügig, führt dies sehr oft dazu, dass der Haarwuchs wieder so gesund wie vorher wird. Manchmal allerdings bleibt das erhaltene Haar schütter, weil die Schädigung die Haarwurzel schon zu stark geschwächt hat.

Ernährungsgewohnheiten verändern das Haarbild in ganzen Kulturkreisen

Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern gab es früher hauptsächlich in westlichen Kulturen, stärker oder schwächer in isolierten Volksgruppen, aber beispielsweise überhaupt nicht im asiatischen Kulturkreis. Obwohl der Bartwuchs dort nur schwach ausgeprägt ist, bewundern die »Westler« seit jeher deren volles, schwarzes, lückenloses Haupthaar. Doch ungesunde, vor allem fettreiche und zu saure Ernährungsgewohnheiten haben auch Asien erreicht. Japaner, Chinesen oder Koreaner greifen inzwischen oft zu Fast Food und europäischer Küche. Ihre eigene Esskultur mit vitaminreichen Zutaten, fettarmer Zubereitung und viel täglicher Abwechslung ist – zumindest unter Geschäftsleuten und wohlhabenden asiatischen Gesellschaftskreisen – im Rückgang begriffen. Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern sind seit etwa fünfzig Jahren nun auch in Asien angekommen. Schütteres Haar, schmale Haarkränze oder Geheimratsecken gehören bei den Männern in vielen Familien inzwischen dazu.

Haarzyklus

Haarzyklus (Foto: Alila Medical Media | Shutterstock)

Krankheiten mit Haarausfall Symptomatik

Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, bei denen Haarausfall als Teil der Symptomatik auftritt:

Chemotherapie und Medikamente

Es gibt auch Medikamente, bei deren Einnahme Haarausfall als Nebenwirkung auftreten kann. Im Rahmen einer Chemotherapie ist bspw. oft mit Haarausfall zu rechnen:

Medikamente mit Haarausfall als Nebenwirkung

Fazit

Die wichtigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern ließen sich mit bewusster Lebensweise wirksam bekämpfen. Dadurch würden zugleich krankheitsbedingte Ursachen weniger häufig auftreten. Das beste Hausmittel gegen den scheinbar unvermeidlichen männlichen Glatzkopf ist also lebenslang genügend Aufmerksamkeit für die eigene Gesundheit.


Redaktionsleitung


Sebastian () arbeitet seit Jahren für verschiedene Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Patientenerfahrungen

Leiden Sie unter Haarausfall? Was unternehmen Sie dagegen?

Hat es geholfen? Sind Sie in ärztlicher Behandlung? Was wurde unternommen? Hat es geholfen?

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Kommentare:
  • Anonymous

    „Die Durchblutung der Kopfhaut ist bei jedem Menschen sehr gut. “

    Können Sie solche Aussagen auch beweisen anstatt solche plumpe Behauptungen aufzustellen und andere als Unsinn zu bezeichnen?
    Es gibt sehr wohl einige Studien in denen insbesondere die Geheimratsecken sehr schlecht durchblutet waren.

  • Jens

    Poste doch mal einen Link zu solch einer Studie!

  • Sina

    Mir haben die Hausmittel nicht geholfen. Aber ich wollte
    auch nicht auf Chemie zurückgreifen. Ich bin Krankenschwester und habe viel
    Stress und ich denke dass mein Haarausfall daher kommt. Habe mich dann mal
    einer Kollegin anvertraut, die hatte das selber Problem wie ich. War gut zu
    wissen das ich nicht alleine bin :). Die hat mir dann gesagt ich soll mir auf
    powerhaar.de die 2 Monats Kur bestellen und das Anti Loss Shampoo. Sie hat
    damit Ihren Haarausfall gestoppt. Nach langem Zögern habe ich es mir dann auch
    bestellt und kann es nur für GUT befinden. Ich verwende die Kur seit 9 Monaten
    und kann seit langem wieder stolz sein auf meine Haare.

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