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Es gibt drei wesentliche Möglichkeiten eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren: Brille, Kontaktlinsen und eine Operation. Wir nennen die Vor- und Nachteile und erklären die Varianten.
ICD-10: H52.1 Myopie
Ärztliche Anlaufstellen: Augenarzt
Die Augen sind das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Die Lebensqualität leidet erheblich ohne oder mit eingeschränktem Sehsinn. Gegenwärtig leiden ungefähr 64 % der Deutschen über 16 Jahren unter einer Form der Fehlsichtigkeit. Die Tendenz ist steigend, was unter anderem durch zu viel Arbeit am Computer begründet ist. Glücklicherweise muss man mit der Sehbehinderung nicht leben, denn es gibt Möglichkeiten die Sehfähigkeit zu verbessern.
Im Folgenden werden Brille, Kontaktlinsen und Linsen-OP vorgestellt und deren Vor- und Nachteile aufgezeigt.
Brille
Das Wort „Brille“ stammt aus dem Spätmittelhochdeutschen und weist auf das ursprüngliche Material der Linsen hin. Als die Brille Ende des 13. Jahrhunderts in Italien erfunden wurde, verwendete man geschliffene Halbedelsteine, so genannte Berylle, um Sehschäden entgegenzuwirken.
Die Brille hat sich seither stetig verändert. Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit lassen sich problemlos korrigieren, in dem der Augenarzt oder Optiker die Linsen der Sehstärke des Patienten anpasst. Doch die Brille muss heutzutage noch viel mehr können. Sie ist zum modischen Accessoire geworden, die die Persönlichkeit des Trägers unterstreichen kann. Darum gibt es die Sehhilfe auch in allen erdenklichen Ausführungen. Stars wie Elton John oder Anastacia drücken ihre Individualität mit der Sehhilfe aus.
Auch an die Gläser werden höhere Anforderungen gestellt. Durch Zusatzbeschichtungen können sie kratzfest, schmutzabweisend, spiegelfrei, polarisierend oder selbsttönend sein. Die Brille muss den Anforderungen des Alltags standhalten. Es gibt Sportbrillen, Lesebrillen und Brillen für die Bildschirmarbeit.
Brillen sind leicht zu handhaben und vergleichsweise preisgünstig. Dennoch hat die Sehhilfe auch Nachteile. Die Sicht des Brillenträgers ist selbst bei randlosen Gestellen eingeschränkt. Ist die Brille dem Gesicht nicht optimal angepasst, kann der Tragekomfort extrem eingeschränkt sein. Vor allem bei Menschen mit hohen Dioptrinwerten treten Mängel, wie zum Beispiel Vergrößerungs- oder Verkleinerungseffekte auf.
Kontaktlinsen
Rene Descartes und Adolf Fick gelten als Erfinder der Kontaktlinse. Der französische Philosoph Descartes hat bereits 1636 erste theoretische Skizzen angefertigt. 1877 entwickelte der deutsche Physiologe Fick eigene Theorien. Aus diesen Ideen wurden Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Kontaktlinsen aus Glas produziert. Der Tragekomfort war entsprechend niedrig.
Die Kontaktlinsen wurden weiterentwickelt und sind bei vielen mittlerweile beliebter als die Brille. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von Kontaktlinsen. Es gibt harte und weiche Linsen.
Harte Kontaktlinsen
Harte Kontaktlinsen werden heute eher formstabil genannt. Sie sind kleiner als weiche Linsen, erzeugen bei vielen aber ein unangenehmes Tragegefühl. Durch ihre kleine Auflagefläche besteht die Gefahr, dass Schmutz unter die Linse gerät oder dass diese z.B. beim Sport schneller verloren gehen. Zudem sind sie leichter im Auge zu erkennen. Dafür sind die harten Kontaktlinsen sehr sauerstoffdurchlässig und können die Hornhaut des Auges mit Nährstoffen versorgen. Außerdem lassen sich auch komplizierte Sehfehler mit harten Kontaktlinsen korrigieren.
Weiche Kontaktlinsen
Weiche Kontaktlinsen werden von Menschen bevorzugt, die noch nie Kontaktlinsen getragen haben. Sie liegen auf der gesamten Hornhaut und passen sich deren Form an. Im Vergleich zu harten Linsen sind diese weniger sauerstoffdurchlässig, was bei längerem Tragen zu Kopfschmerzen oder einem Druckgefühl im Auge führen kann.
Nachtlinsen
Eine spezielle Form der Kontaktlinse ist die Nachtlinse. Diese werden während des Schlafens getragen und korrigieren während der Nacht die Fehlstellung der Hornhaut durch Zellkompression. Diese Korrektur hält ungefähr 36 Stunden. Die Nachtlinsen gibt es seit über 40 Jahren, so dass Langzeitschäden am Auge ausgeschlossen werden können.
Operation & Lasik
Für Menschen, die ohne Sehhilfe wieder scharf sehen wollen, ist eine Operation am Auge eine Möglichkeit. Dabei gibt es verschiedene Methoden, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
Eine Variante ist, sich eine künstliche Linse unter die Hornhaut vor der Iris implantieren zu lassen. Vor allem bei Patienten mit starker Fehlsichtigkeit ist diese Methode zu empfehlen. Allerdings kann bei der Operation die Rückseite der Hornhaut beschädigt werden oder die natürliche Linse kann eingetrübt werden.
Ein anderer Weg stellen Laser-OPs dar. Jedoch kommt nur etwa jeder zweite Kurz- oder Weitsichtige für eine solche Operation in Frage. Diese Operationsmethode gibt es schon seit 18 Jahren und wird weltweit von 14 Millionen Menschen in Anspruch genommen. Die Resultate sind im Laufe der Jahre bei sinkendem Risiko immer präziser geworden. Die Zahl der problematischen Eingriffe liegt bei unter einem Prozent. Mit 90 % ist LASIK die meist gewählte Laser-OP-Methode. Bei der Operation wird die Hornhautkuppe seitlich eingeschnitten, umgeklappt und der Laserstrahl bearbeitet die darunter liegende Fläche so, dass die Fehlsichtigkeit korrigiert wird. Die Kosten belaufen sich für beide Augen inklusive Vor- und Nachbereitung auf 2000,-€ bis 6000,-€. 100% Seherfolg kann mit dieser Methode nicht versprochen werden. Einige Patienten klagen nach der OP über Doppelkonturen. Fast jeder zweite sieht bei Dämmerung nach der OP schlechter und bei 7 – 15 % sind sogar Nachoperationen notwendig.
Fazit
Für welche Variante der Sehhilfe man sich nun entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass man sich über Vor- und Nachteile informiert und entsprechend damit umgehen kann.
Patientenerfahrungen
Was bevorzugst Du? Stehst Du zur Brille oder hilfst Du Deinen Augen mit Kontaktlinsen auf die Sprünge? Kannst Du Dir eine Operation vorstellen? Hast Du vielleicht schon eine hinter Dir?
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Martin
auch wenn die technicken bei augen-ops/ augen-lasern weit fortgeschritten sind würde ich es persönlich nie machen. dafür ist mir das ganze doch zu risikoreich. da gehe ich auf nummer sicher und trage lieber eine brille
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Daniel
Ich interessiere mich schon eine ganze Weile für eine Laser-OP. Aber irgendwie bin ich mir alles andere als sicher, für welche Klinik / Praxis ich mich entscheiden soll.
Medizinische Leistungen lassen sich halt so schlecht benchmarken. Und mein Augenlicht ist mir sehr sehr wichtig.
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Siggy
Meine Freundin hat das machen lassen und ist total begeistert. Obwohl sie mit Brille ja sehr gut gesehen hat, findet sie das neue Sehgefühl unbeschreiblich toll. Sie nimmt die Welt einfach wieder „viel direkter“ wahr, sagt sie.
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Anika
Ich trage auch eine Brille und würde sie gerne loswerden. Aber mir ist einfach das Risiko zu hoch. Ich habe einfach tierisch Angst, mein Augenlicht zu verlieren.
Aber die Medizin macht ja ständig Fortschritte. Vielleicht traue ich mich irgendwann doch.
» Folsäuremangel
Eindeutig Kontaktlinsen! Vor einer Operation hätte ich viel zuviel Schiss. Mein Augenlicht würde ich für nichts in der Welt riskieren und schon gar nicht für mein Aussehen.