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Blut im Stuhl ▷ Ursachen

Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben

Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben (Foto: AXL | Shutterstock)

≡ Inhaltsverzeichnis

Welche Ursachen hinter Blut im Stuhl stecken können, wie man die Unterschiede erkennt und was sie tun sollten, wenn Sie blutigen Stuhlgang entdecken.

ICD-10: K92.2 Gastrointestinale Blutung

Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Internist, Gastroenterologe

Wenn nach dem Stuhlgang bemerkt wird, dass Blut mit abgegangen ist, sollte umgehend eine Abklärung der Ursache durch einen Arzt erfolgen. Es gibt einige mögliche Ursachen, die harmlos sind. Blut im Stuhl kann jedoch auch ein Alarmsignal für eine schwerwiegende Erkrankung sein.

Gutartige Ursachen für Blut im Stuhl

Blutungen aus dem After oder dem Darm werden zum überwiegenden Teil durch gutartige Erkrankungen ausgelöst. Entzündungen, Einrisse in die Schleimhaut, die das Rektum und den Darm auskleiden oder Hämorrhoiden können Blutungen auslösen.

Durchfall & Verstopfung

Das Blut ist in solchen Fällen frisch und hell- bis dunkelrot. Auch starker Durchfall kann zu Blutbeimengungen führen, wenn die Schleimhaut des Darmes durch Krankheitserreger und durch die häufigen Ausscheidungen geschädigt wurde. Ein weiterer Grund für frische Blutungen kann eine chronische Verstopfung sein. Kommt es dann zum Stuhlgang, kann es durch den harten Stuhl zu Einrissen am After kommen.

Hämorrhoiden

Sehr häufig führen Hämorrhoiden zu Schmerzen oder Jucken und Brennen. Beim Stuhlgang bluten die verdickten Blutgefäße, die sich nahe am Darmausgang befinden. Im äußersten Darmbereich befindet sich das sogenannte Hämorridal-Geflecht. Dabei handelt es sich um ein ringförmiges Gewebe, welches den Darm nach außen hin verschließt. Dieser Schließmuskel ist besonders stark durchblutet und kann sich nach Bedarf mit Blut füllen und damit den Darmausgang abdichten. Bei der Stuhlausscheidung ist der Schließmuskel am After weniger gut durchblutet. Der Muskel entspannt sich. Nach dem Stuhlgang schwillt der Muskel wieder an und verschließt den Darmausgang. Die Blutgefäße können sich durch häufiges starkes Pressen beim Ausscheiden des Stuhls vergrößern.

Die Gewebeerschlaffung und Vergrößerung hat entzündliche Veränderungen zur Folge. Die Schleimhaut wird vor allem bei hartem Stuhl und chronischer Verstopfung so verletzt, dass es zu Blutungen kommt. Wer häufig lange und erfolglose „Sitzungen“ hat und dabei immer wieder presst, um Stuhl auszuscheiden, hat ein großes Risiko, vergrößerte Hämorriden auszubilden. Doch auch mit zunehmendem Lebensalter erschlafft das die Körperstrukturen festigende Bindegewebe. Dies kann sich auch auf die Funktion und den Zustand des hämorridalen Schließmuskels am After auswirken.

Häufiger Stuhlgang

Nicht nur infektiöse Ursachen können zu den den Darm stark belastenden Durchfällen führen. Die Darmschleimhaut wird durch häufigen Stuhlgang bei Durchfall ebenfalls so geschädigt, dass es zu Blutungen kommen kann. Bei Menschen, die oft oder sogar regelmäßig Abführmittel einnehmen, kommt es ebenfalls zu einer erhöhten Frequenz der Stuhlentleerung.

Gutartige Polypen & Divertikel

Mitunter sind gutartige Polypen im Dickdarm die Ursache für sichtbares Blut auf den Ausscheidungen. Auch Divertikel, dabei handelt es sich um Ausstülpungen in der Darmwand, können sich entzünden oder durch die Veränderungen des Darmrohrs bluten.

Mögliche bösartige Ursachen für Blut im Stuhl

Ein weiterer wichtiger Grund für Blutungen aus dem Darm kann eine Krebserkrankung sein. Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für bösartige Zellveränderungen in der Darmwand. Geht frisches Blut ab, liegt die Ursache im Dickdarm.

Dünndarmkrebs & Dickdarmkrebs

Krebs im Dünndarm ist ist eine sehr selten vorkommende Erkrankung. Im Dünndarm wie auch im Magen kann es zu Ulzerationen kommen, die ebenfalls bluten können. Das Blut, welches in den unteren Verdauungstrakt gelangt, ist jedoch nicht hellrot, sondern durch den Verdauungsprozess und die Einwirkung der Verdauungsenzyme dunkel und durchsetzt den gesamten Stuhl. Während bei Blutungen im Dickdarm und im Afterbereich das Blut auf den Ausscheidungen nur aufgelagert und daher gut sichtbar ist, können Blutungen aus dem weiter oben liegenden Verdauungstrakt meist nicht mit bloßem Auge erkannt werden. Hier kann nur eine Laboruntersuchung des Stuhl Aufschluss über eventuelle Blutbeimengungen geben. Allerdings haben Patienten mit Magengeschwüren oder Dünndarmgeschwüren meist ausgeprägte Beschwerden, sodass sie deshalb bereits einen Arzt aufsuchen. Anders ist dies bei Dickdarmkrebs. Diese Tumorerkrankung verläuft oft über lange Jahre symptomlos. Erst wenn die bösartigen Zellen sich ausbreiten und die Darmwand durchdringen, kommt es zu Blutungen, die meist beim Stuhlgang auftreten.

Darmspiegelung

Die bereits erwähnten gutartigen Polypen können sich mit zunehmendem Lebensalter in bösartiges Tumorgewebe umwandeln. Heute bieten die Krankenkassen ihren Mitgliedern im Lebensalter von über 55 Jahren die Übernahme der Kosten von Untersuchungen zur frühzeitigen Erkennung von Krebserkrankungen an. Im unteren Verdauungstrakt wird als Vorsorgeuntersuchung eine Darmspiegelung vorgenommen. Dabei werden vorhandene Polypen entfernt, um einer spätere Entartung vorzubeugen und um das Gewebe auf eventuell bereits schon vorhandene Tumorzellen zu untersuchen. Außerdem werden alle anderen Veränderungen im Dickdarm und im Mastdarm festgestellt. Durch Probenentnahmen kann Krebs bei einer Darmspiegelung bereits in einem frühen Stadium entdeckt werden.

Andere seltenere Ursachen für Darmbluten

Fistelbildungen und das Platzen eines Aneurysmas von Gefäßen, die mit dem Darm verbunden sind, können ebenfalls zu Blutaustritt aus dem After führen. Bei Frauen kann es durch Endometriose zu Blutungen kommen. Bei Endometriose siedelt sich die Schleimhaut, die normalerweise die Gebärmutter auskleidet, in anderen Bereichen des Körpers an. So kommt es auch zu Gewebeversprengungen in den Darm hinein. Die Schleimhaut wird im monatlichen Zyklus, der durch Hormone gesteuert wird, aufgebaut. Kommt es zu keiner Schwangerschaft, tritt die Regelblutung ein und die Schleimhaut in der Gebärmutter wird abgestoßen. Diesem Zyklus unterliegen auch die an anderen Orten angesiedelten Schleimhautzellen. Kommt es durch hormonelle Signale zur Abstoßung, können durch Gebärmutterschleimhautzellen im Darm ebenfalls regelmäßige Blutungen entstehen.


Redaktionsleitung


Sebastian () arbeitet seit Jahren für verschiedene Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Patientenerfahrungen

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Kommentare:
  • Karla

    Hallo… seit einiger Zeit , ca 3-4 Wochen habe ich immer Blutungen nach dem Stuhlgang. Leider zur Zeit auch an Verstopfung. .. dann ist es wieder normal, manchmal Durchfall. Habe auch oft bauchkrämpfe , fühle mich sehr unwohl, ständiges Krankheitsgefühl. Leide aber seit jahren unter chronischen rückenschmerzen… War schon bei zig Ärzten, blutwerte immer in Ordnung gewesen. War dieses Jahr schon eine Magen und Darm Spiegelung machen.. alles gut und ohne Befund. Trotzdem geht es mir nicht gut. Es nd jetzt das mit den Blutungen. Aber es ist helles Blut. … und das auch nicht jeden Tag. Es Ch bin total verzweifelt. …meine Psyche ist auch total am Boden. … hab große Angst, das es Krebs ist…..

  • Tom

    Da wird Dir auf die Ferne kaum jemand helfen können. Aber wenn Du schon eine Darmspiegelung gemacht hast, die die Wahrscheinlichkeit für Krebs sehr gering. Darmkrebs entwickelt sich i.d.R. über sehr lange Zeiträume.

    Trotzdem musst Du zum Arzt, wenn Du Blut im Stuhl hast. Wenn das Blut hell ist, stammt es aus dem letzten Darmsegment.

  • Lotte

    Hallo zusammen, vielleicht auch einmal das Buch Darm mit Charme lesen. Dort habe ich viele nützliche Tipps finden können. Vergrößerte Hämorrhoiden sorgen in der Tat für Schmerzen beim Stuhlgang. Ich empfehle die Hocke zur beschwerdefreien Darmentleerung auf der Toilette. Einfach einen Toilettenhocker vors Klo stellen und schon kann mich sich im 35 Grad Winkel , also hockend, erleichtern. Seit ich den Hoca vors Klo schiebe, kann ich mich immer schnell und gründlich erleichtern. Durch das Hocken kann man einige Darmerkrankungen behandeln.

  • Koloskopie

    Hatte vor einer Woche eine Magenspiegelung und Darmspiegelung wegen perianalen Blut Abgang und Blut am Stuhl . Die Untersuchung war unauffällig wie auch die histologischen Biopsien waren in Ordnung. Aber wo kommt dann das Blut her. Ich nehme zur Zeit viele Schmerzmittel und antidepressiva auf Grund einer schweren Knieverletzung vielleicht hängt es damit zusammen. Aber ich kann doch nicht wegen jeder blutspur zum Spiegeln gehen wenn es erst abgeklärt wurde

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