Kinder werden häufig krank: 12-14 Infekte pro Jahr sind normal (Foto: kryzhov | Shutterstock)
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Für junge Eltern ist es eine enorme Belastung – das Kind kommt in die Kita, hat sich gerade an das neue Umfeld gewöhnt und ist dann ständig krank. Leider ist das eher die Regel als die Ausnahme.
Das kindliche Immunsystem wird in der Kita mit fremden Keimen regelrecht „bombardiert“. Was Eltern besorgt, Ängste und Mitleid auslöst ist Teil einer ganz natürlichen Entwicklung. So belastend ein dauerkrankes Kind auch sein mag – die kleinen Infekte der Kindheit sind wichtig für den Aufbau eines funktionierenden Immunsystems.
Kleine Infekte reduzieren Krebsrisiko
So weiß man inzwischen, dass Menschen, die in ihrer Kindheit viele kleine Infekte durchgemacht und dabei Fieber über 38°C entwickelt haben, später ein deutlich reduziertes Risiko für Krebserkrankungen haben. Die Erkrankungen der Kindheit gelten als Trainingseinheiten für den „Großangriff“ im Alter.
12 – 14 Infekte gelten als normal
12 – 14 Infekte im ersten Jahr gelten medizinisch als völlig normal und sind kein Zeichen für eine Immunschwäche. Gerade Kinder, die vor dem Kitabesuch wenig Kontakt zu anderen Menschen und insbesondere zu anderen Kindern hatten, sind besonders anfällig für Krankheitskeime. Tendenziell sind die Wintermonate durch eine höhere Infekthäufigkeit geprägt.
Was kann der Arzt tun?
Die medizinischen Optionen sind leider begrenzt. Die typischen Infekte (Magen-Darm-Grippe / Atemwege) lassen sich nur begrenzt therapieren. Medikamente werden vorrangig zur Symptomlinderung eingesetzt. (Schmerzmittel, Fiebersenker, Inhalationen, Trinklösungen) Eine ursächliche Behandlung ist bei den meisten Infekten nicht möglich, weil sie viraler Natur sind. Nur, wenn eine bakterielle Co-Infektion besteht, kommen Antibiotika zu Einsatz.
Was tun?
Kleine Kinder, die unter einem Infekt leiden, sollten in jedem Fall dem Kinderarzt vorgestellt werden. Der kann nach einer Untersuchung das Risiko für Komplikationen abschätzen und ggf. medizinische Maßnahmen ergreifen. Bei Atemwegsinfekten steht bspw. die Verhinderung einer Lungenentzündung im Vordergrund. Bei Magen-Darm-Infekten muss unbedingt eine lebensgefährliche Dehydrierung vermieden werden.
Durchhalten!
Ansonsten gilt einfach durchhalten! Mit jedem Infekt lernt das Immunsystem Ihres Kindes dazu und wird leistungsfähiger. Der erste Winter in der Kita ist i.d.R. der schlimmste. Wenn Sie den überstanden haben, wird es fast immer besser!
Sie werden die zunehmende Entwicklung des Immunsystems schon bald daran bemerken, dass sich die Dauer der Infekte verkürzt, das Fieber auch ohne Fiebersenker schnell zurückgeht und das Allgemeinbefinden des Kindes während des Infekts weniger beeinträchtigt ist.
Kommentar: Nur 10 Tage frei für das kranke Kind
Ich halte das derzeitige System – nachdem Mütter wegen ihres kranken Kindes nur 10 Tage bezahlt zu Hause bleiben können – für politisch unklug.
Gerade Alleinstehende, die dieses Pensum nicht verdoppeln können, bekommen häufig berufliche Schwierigkeiten. Die Flucht in den Betrug (sich selbst krankschreiben zu lassen) ist keine Lösung. Hier muss die Politik dringend nachjustieren, wenn dieses Land mehr Kinder will.
Patientenerfahrungen
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Sebastian
Kenne ich. Ich habe im ersten Tag mehr als 50 Tage „Krankenaufsicht“ gespielt. Im zweiten Jahr wurde es besser. Aber richtig gut erst im dritten Kita-Jahr.
» Arthritis Symptome
….meine kleine ist jeden Monat krank.
Sie geht 3-5 Tage in die Kita und dann ist sie locker für 2 Wochen krank und das seit September 2019. Ich zahle jeden Monat über 200€, dafür das sie mehr zuhause ist, als in der Kita!
Ich bin letztes Jahr über die 20 Krank Tage gekommen, Lohnanbzug, kein Krankengeld, krankes Kind und dann noch Job verloren!!!
Ein Trostpflaster wäre gewesen wenn die AOK gesagt hätte, oh sie haben vom Geschwisterkind noch Kranktage übrig, wir übertragen sie.
Aber nein, das ist gesetzlich nicht korrekt!!!!