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Ist Kaffee in der Schwangerschaft erlaubt? ▷ Fragen & Antworten

Kaffee ist auch in der Schwangerschaft erlaubt

Kaffee ist auch in der Schwangerschaft erlaubt (Foto: Eternalfeelings | Shutterstock)

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Darf man in der Schwangerschaft Kaffee trinken? Wie viel ist erlaubt, ab wann schadet man seinem Kind? Oder sollte man besser ganz auf Kaffee verzichten?

ICD-10: O00-O99 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Ärztliche Anlaufstellen: Gynäkologe

Für viele Schwangere stellt die Schwangerschaft besonders aus ernährungstechnischer Sicht eine Schwierigkeit dar – was darf noch gegessen und getrunken werden, wovon sollte abgelassen werden? Ebenso tritt die Frage nach Koffein häufig auf. Allgemein verbreitet ist ein gewisses Negativbild von koffeinhaltigen Getränken. Mit Kaffee als Hauptvertreter der Kategorie haben Wissenschaftler 2012 die Antwort darauf gefunden. Allerdings sollte beachtet werden, dass es sich bei den folgenden Werten hauptsächlich um Richtwerte handelt. Die Signale des eigenen Körpers sollten immer noch den Ausschlag geben.

Gemäßigter Kaffeekonsum schadet nicht

Nachdem es seit vielen Jahren von Medizinern und Wissenschaftlern die Befürchtung gab, dass der Konsum von Koffein in der Schwangerschaft bei den ungeborenen Babys schwerwiegende Schäden hinterlassen kann, sind diese Schreckgeschichten weitestgehend widerlegt worden. Eine repräsentative Studie der University of Pelotas, die in der angesehenen Fachzeitschrift „Pediatrics“ veröffentlicht wurde, lässt keinen Zusammenhang zwischen Fehlgeburten bzw. kranken Kindern uns Koffeinkonsum in der Schwangerschaft erkennen.

Interessanter Weise trank auch ein erheblicher Teil der Schwangeren trotz damals noch nicht evidenter Entkräftungen der Thesen über schädliche Auswirkungen des Koffeins einige Tassen Kaffee täglich. Dies ist verständlich, da die Schwangerschaft es den werdenden Müttern meist nicht erlaubt, die Nacht durchzuschlafen.

Kaffee in der Schwangerschaft: Ein bis zwei Tassen täglich

Koffeinfreier Kaffee - eine Alternative für Schwangere

Koffeinfreier Kaffee – eine Alternative für Schwangere (Foto: wavebreakmedia | Shutterstock)

Dennoch sollte es mit dem Kaffee-Trinken nicht übertrieben werden. Im Falle von Überfluss könnten dem Ungeborenen Schlafstörungen drohen, was bei dem Entwicklungsstand schwerwiegende Folgen haben kann. Allerdings ist dieser Zusammenhang nicht eindeutig nachgewiesen. Dennoch gibt es offensichtliche Hinweise darauf, dass das Ungeborene und das Säugling unter einer Koffeindosis von über 300mg pro Tag zu leiden haben. Dies ist jedoch unbedenklich, wenn sich die Schwangere an die Richtlinie von ein bis zwei Tassen Kaffee am Tag hält. Energy-Drinks sollten jedoch mit Vorsicht genossen werden.

Die zwei Gesichter des Koffeins

Die öffentliche Meinung über Koffein ist sehr zwiegespalten. Einerseits sind die gesundheitlichen Nachteile des Koffeins weitestgehend bekannt. Bei einem Konsum von über 200mg am Tag kann es bereits innerhalb von zwei Wochen zu einer Koffeinabhängigkeit kommen. Symptome sind unter anderem Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität, Schlafstörungen, Angsterscheinungen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit. Das liegt an der adrenalinsteigernden Wirkung des Koffeins. Allerdings konnte eine Analyse der Harvard School of Public Health in Boston recht überzeugend im März 2014 darlegen, dass Menschen, die zwischen einer und sieben Tassen Kaffee täglich zu sich nehmen, ein geringeres Risiko auf Herzkrankheiten aufweisen. Ob diese Ergebnisse jedoch auch für Ungeborene und Säuglinge gelten, ist bislang ungeklärt.

Update: Bisherige Empfehlung: 300mg Koffein überholt

Bislang galten 300 Milligramm Koffein täglich als unbedenklich, was wiederum drei Tassen Kaffee entspricht. Über 2.500 Schwangere wurden bei einer britischen Beobachtungsstudie überprüft und es zeigte sich, dass bereits geringe Koffeinmengen das Wachstum eines Kindes beeinflussen können. Das Gewicht des Kindes bei der Geburt wird durch zwei Tassen Kaffee pro Tag um circa 60 bis 70 Gramm reduziert. Dies ist in der Regel für ein gesundes Baby kein Problem, doch für Frühgeburten oder kranke Kinder kann dies einen entscheidenden Unterschied bringen.

Experten raten zum Verzicht

Weitere Hinweise deuten darauf hin, dass ein regelmäßiger Genuss von Kaffee auch das Risiko einer Früh-, Tot- oder Fehlgeburt erhöht. Die Experten raten dazu, den Konsum von Koffein währen der Schwangerschaft stark zu reduzieren oder sogar ganz darauf zu verzichten. Jede schwangere Frau sollte darauf achten, dass auch Energydrinks, Tee, Cola und Schokolade Koffein enthalten. Eine normale Tasse Kaffee mit ungefähr 150 Milliliter enthält je nach Zubereitung und Produkt circa 60 bis 150 Milligramm Koffein. Je nach Sorte enthält eine Tasse Tee 25 bis 100 Milligramm Koffein und entkoffeinierter Kaffe enthält noch 1 bis 8 Milligramm pro Tasse.

Entkoffeinierter Kaffee als Alternative für Schwangere

Mit dem entkoffeinierten Kaffee muss keine Schwangere auf den Kaffee verzichten und kann so das Koffein reduzieren. Generell ist das Koffein eines der ältesten genutzten Stimulanzien der Menschen und der Stoffwechsel und die Herzfrequenz werden angeregt. Dies wirkt sich bei Schwangeren auf das ungeborene Baby aus und Stress wird erzeugt. Das Risiko einer Fehlgeburt lag bei Frauen mit regelmäßig mehr als 200 Milligramm Koffein täglich doppelt so hoch, wie ohne Koffein. Diese Menge entspricht bereits zwei Tassen von normalem Kaffee oder 1,5 Liter Cola. Doch das Fehlgeburtsrisiko war bei Frauen mit weniger als 200 Milligramm Koffein immer noch um 40 Prozent erhöht. Wer wirklich nicht darauf verzichten kann, sollte bei einer Tasse Kaffee täglich bleiben.

Bist oder warst Du schwanger?

Hast Du Kaffee getrunken? Mit oder ohne Koffein? Was hat Dir Dein Arzt empfohlen? Kennst Du Tricks, wie man sich als Vieltrinker entwöhnt?

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[yarpp]
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