
Kopfschmerzen (Foto: kurhan | Shutterstock)
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Welche Ursachen Kopfschmerzen haben können, wie häufig sie auftreten und welche Krankheiten sich dahinter verbergen können. Was man im Akutfall tun kann. Und warum Schmerzmedikamente wichtig sind.
ICD-10: R51 Kopfschmerz
Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner
Kopfschmerzen sind ein relativ häufiges medizinisches Phänomen. Etwa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung leiden unter regelmäßigen oder wiederkehrenden Kopfschmerzen. Rund 5 Prozent der Gesamtbevölkerung leiden sogar unter täglichem Kopfschmerz. Dabei sind etwa 90 Prozent der Kopfschmerzen primär – gehen also auf Migräne oder Verspannungen zurück. Nur in 10 Prozent der Fälle treten Kopfschmerzen als Symptom einer anderen Erkrankung auf. Der Kopfschmerz hat als häufigste Erkrankung inzwischen die Schlafstörungen überholt.
Kopfschmerztypen
- Spannungskopfschmerz
- Migräne
- Schmerzmittelkopfschmerz
- Cluster-Kopfschmerz
- Begleitkopfschmerz
Ursachen von Kopfschmerzen
Kopfschmerzen treten in etwa 10 Prozent aller Fälle als Begleitsymptom einer anderen Krankheit auf. Der Kopfschmerz ist aber so unspezifisch, dass er allein nicht zur Diagnosestellung taugt. Kopfschmerzen sollten also immer in Verbindung mit den anderen Symptomen einer infrage kommenden Erkrankung betrachtet werden.
Kopfschmerzen als Leitsymptom
Krankheiten mit Kopfschmerz als Teil der Leitsymptomatik |
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Ebola |
FSME |
Gehirnerschütterung |
Grippe |
Hirntumor |
Meningitis |
Schlaganfall |
Sinusitis |
Stirnhöhlenentzündung |
Sonnenstich |
Kopfschmerzen als Begleitsymptom
Krankheiten mit Kopfschmerz als Teil der Begleitsymptomatik |
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Angina |
AIDS |
Bandwurm |
Borreliose |
Bronchitis |
Diabetes |
Fibromyalgie |
Gicht |
Glaukom |
Gürtelrose |
Hepatitis |
Heuschnupfen |
HIV |
Legionellen |
Leukämie |
Lungenkrebs |
Lupus |
Lymphdrüsenkrebs |
Magen-Darm-Grippe |
Masern |
Mumps |
Nierenbeckenentzündung |
Nierenentzündung |
Nierenversagen |
Norovirus |
PMS |
Reizdarm |
Syphilis |
Toxoplasmose |
Windpocken |
Kopfschmerz bei Mangelerscheinungen
Mangelerscheinungen mit Kopfschmerzsymptomatik |
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Eisenmangel |
Kalziummangel |
Magnesiummangel |
Progesteronmangel |
Vitamin B12 Mangel |
Vitamin D Mangel |
Sonstige Kopfschmerzursachen
Sonstige medizinische Indikationen mit Kopfschmerzsymptomatik |
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Blutarmut (Anämie) |
Bluthochdruck |
Burnout Syndrom |
Laktoseintoleranz |
niedriger Blutdruck (Hypotonie) |
Schwangerschaft |
Unterzuckerung |
Was tun?
Neu auftretende Kopfschmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Gleiches gilt für bestehende Kopfschmerzen, die ihre Intensität, Häufigkeit oder Charakteristik verändern. Als erste Anlaufstation empfiehlt sich der Hausarzt, der dann ggf. an Neurologen, Radiologen oder an einen Schmerzspezialisten weiter verweisen kann.
Keinesfalls sollten Kopfschmerzen dauerhaft ohne ärztliche Beratung mit Schmerzmitteln behandelt werden. Auch frei verkäufliche Schmerzmittel können starke Nebenwirkungen haben und bei Dauergebrauch innere Organe schädigen. Außerdem können sie den sogenannten Schmerzmittelkopfschmerz auslösen. Was paradox klingt, ist gar nicht so selten. Die permanenten Einnahme von Schmerzmitteln kann Schmerzen auslösen.
Akutmaßnahmen
Tritt Kopfschmerz isoliert aus, empfehlen sich folgende Sofortmaßnahmen:
- frische Luft
- Flüssigkeitszufuhr
- Bewegung (Spaziergang)
- Verzicht auf Nikotin, Alkohol und Koffein
Espresso und Zitronensaft: Ein altes Hausmittel ist ein doppelter Espresso mit Zitronensaft. Das schmeckt zwar ziemlich gruselig, wird aber – zusammen mit einem Glas Wasser – vor allem bei Schwangerschaftskopfschmerzen empfohlen. Schwangere trinken maximal zwei Tassen pro Tag.
Minzöl: Die äußerliche Anwendung von reinem Pfefferminzöl hat sich vor allem bei Spannungskopfschmerzen bewährt.
Kalte Kompresse: Bei Schmerzen hinter der Stirn können kalte Kompressen Linderung verschaffen. Durch Kälte verengen sich die Gefäße, was als angenehm empfunden wird.
Warme Kompresse: Sind die Beschwerden im Nackenbereich, kann man es mit heißen Kompressen versuchen. Wärme regt die Durchblutung an und wirkt entspannend auf die verkrampfte Muskulatur.
Massage: Bewährt haben sich auch Massagen der Stirn und Nackenpartie. Stirn, Schläfen und Hinterkopf mit Daumen und Zeigefinger in kreisenden Bewegungen mindestens fünf Minuten massieren.
Yoga, autogenes Training und Bewegung: Entspannungstechniken wie Yoga und autogenes Training können relativ schnell erlernt werden. Wer viel und vor allem lange am Computer arbeitet, sollte einmal pro Stunde eine kleine Pause machen, damit sich die Muskulatur nicht verspannt.
Kopfschmerzen: Warum Medikamente wichtig sind
Um dem sogenannten Schmerzgedächtnis vorzubeugen, empfehlen Experten möglichst frühzeitig ein Medikament einzunehmen. Das Schmerzgedächtnis kann sich bilden, weil häufige, länger andauernde Schmerzreize die Schmerzrezeptoren im Gehirn empfindlich machen. Die eigentlich leichten Schmerzen werden zunehmend stärker und können sogar chronisch werden.
Gut verträglich und schnell schmerzlindernd können Arzneimittel sein, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten. Am bekanntesten ist Aspirin. Schmerzmittel sollten aber nur drei bis vier Tage hintereinander und höchstens zehn Tage im Monat eingenommen werden. Sonst können sie selber Kopfschmerzen verursachen! Werden die Beschwerden nicht besser, suchen Sie bitte unbedingt Ihren Arzt auf.
Leidest Du unter Kopfschmerzen?
Wie oft? Wie stark sind sie? Warst Du schon beim Arzt? Welche Untersuchungen hat der veranlasst? Konnte die Ursache gefunden werden? Wurde eine Diagnose gestellt? Wie wirst Du behandelt? Ist die Therapie erfolgreich. Hast Du Tipps und Tricks für andere Kopfschmerzpatienten?
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