• Home
  • Krankheiten
  • Essen und Trinken
  • Abnehmen
  • Forschung

Bauchschmerzen ▷ Typische Ursachen & Hausmittel

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen können viele Ursachen haben (Foto: chombosan | Shutterstock)

≡ Inhaltsverzeichnis

Welche Ursachen Bauchschmerzen haben können, wann ein Arztbesuch angezeigt ist, welche Hausmittel es gibt und wie man den Arztbesuch vorbereiten kann.

ICD-10: R10 Bauch- und Beckenschmerzen

Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner

Bauchschmerzen gehören – wie Kopfschmerzen – zu den häufigen Beschwerden, die Patienten in die allgemeinmedizinischen Sprechstunden führen. Die meisten Formen von Bauchschmerzen sind harmlos und verschwinden nach wenigen Tagen wieder. Doch gerade bei anhaltenden und wiederkehrenden Beschwerden im Bauchraum, kommen auch ernsthafte Erkrankungen als Ursache in Frage.

Krankheiten mit Bauchschmerzen als Leitsymptom

Krankheiten mit Bauchschmerz-Symptomatik
Bandwurm
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Blinddarmentzündung
Darmpilz
Darmverschluss
Ebola
Gallensteine
Magen-Darm-Grippe
Magengeschwür
Nierenbeckenentzündung
Nierensteine
Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
PMS (Prämenstruelles Syndrom)
Salmonellen
Sodbrennen / Reflux
Reizdarm
Reizmagen
Verstopfung

Bauchschmerzen durch Lebensmittelunterträglichkeiten

Lebensmittelunverträglichkeiten mit Bauchschmerz-Symptomatik
Fructoseintoleranz
Glutenunverträglichkeit
Histaminintoleranz
Laktoseintoleranz

Bakterien und Viren, die Bauchschmerzen auslösen

Bakterien- und Vireninfektionen mit Bauchschmerz-Symptomatik
Helicobacter
Legionellen
Norovirus

Krankheiten mit Bauchschmerzen als Begleitsymptom

Erkrankungen mit begleitender Bauchschmerz-Symptomatik
Angina Pectoris
Botulismus
Campylobacter
Chlamydien
Darmkrebs
Eileiterentzündung
FSME
Gebärmutterentzündung
Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterkrebs
Hepatitis B
Herzinfarkt (bei Frauen)
Hodenkrebs
Leberzirrhose
Masern
Morbus Crohn
Mumps
Prostatakrebs
Schilddrüsenunterfunktion
Speiseröhrenentzündung
Tripper

Bauchschmerz als Mangelerscheinung

Nährstoffmangel mit Bauchschmerz-Symptomatik
Kalziummangel
Magnesiummangel

Weitere Auslöser von Bauchschmerzen

  • falsches Essverhalten (blähende Nahrungsmittel, zu große Nahrungsmengen pro Mahlzeit, mangeldes Kauen, Herunterschlingen unter
  • Zeitdruck, zu geringe Trinkmenge)
  • Stress

Bauchschmerzen – Wann muss man zu Arzt

Ein Arztbesuch ist immer dann angezeigt, wenn Beschwerden ungewöhnlich sind, länger anhalten oder zu ersten Mal auftreten. Bei Bauchschmerzen aber inbesondere bei:

Bauchschmerzen Warnsignale
begleitende Brustschmerzen
begleitende Kreislaufstörungen
begleitende Rückenschmerzen
begleitende Atemnot
Blaufärbung von Haut oder Lippen (Notfall: 112 rufen!)
Blut im Erbrochenen
Blut im Stuhl
Blut im Urin
hohes Fieber
Problemen beim Wasserlassen
stark geblähter Bauch
Störungen des Bewusstseins (Notfall: 112 rufen!)
Stuhlverhalt (kein Stuhlgang)
Teerstuhl (schwarzer Stuhl)

Gehen Sie lieber einmal „zu oft“ zum Arzt als einmal zu wenig.

Typische Fragen bei Bauchschmerzen

Der Arzt wird in der Regel zunächst ein ausführliches Patientengespräch (Anamnese) durchführen und denn Bauch manuell abtasten. Typische Fragen, die im Patientengespräch gestellt werden:

  1. Sind die Bauchschmerzen neu aufgetreten oder wiederkehrend?
  2. Wie lange besteht der Bauchschmerz schon?
  3. Haben Sie etwas „Verdächtiges“ gegessen?
  4. Liegen Vorerkrankungen vor?
  5. Wo tritt der Schmerz auf (Oberbauch, Unterbauch, Bauchmitte)?
  6. Wie charakterisieren Sie den Schmerze (stechend, dumpf, drückend, krampfartig, ziehend, pochend, brennend)?
  7. Ist der Schmerz punktuell oder großflächig?
  8. Treten die Schmerzen vor, bei oder nach der Nahrungsaufnahme auf?
  9. Gibt es besondere Zeiten, wann der Schmerz auftritt?
  10. Haben Sie Durchfall?
  11. Haben Sie Fieber?
  12. Ist ihnen übel?
  13. Leiden Sie unter Appetitlosigkeit?
  14. Tritt der Bauchschmerz bei der Aufnahme bestimmter Lebensmittel auf?
  15. Haben sich Ihre Lebensgewohnheiten verändert?
  16. Habe Sie ihre Ernährung umgestellt?

Sie können dem Arzt helfen, wenn sie diese Fragen vorab beantworten und zur Untersuchung mitnehmen.

Untersuchungen bei unklaren Bauchschmerzen

Bauchschmerz-Diagnostik
CT (Computertomografie)
Darmspiegelung (Koloskopie)
Magenspiegelung (Gastroskopie)
MRT (Magnetresonanztomografie)
Röntgen
Stuhlprobe
Ultraschall

Hausmittel: Was hilft gegen Bauschmerzen?

Wer leichte Bauchschmerzen selbst therapieren will, kann es mit folgenden Methoden versuchen:

  • Bauchwickel
  • Bewegung an der frischen Luft
  • leichte Bauchmassage mit streichelnden Bewegungen
  • leichte Ernährung
  • nicht verschreibungsfähige Medikamente (frag Deinen Apotheker)
  • Ruhe und Stressabbau
  • Tee (Kamillentee, Fencheltee, Melissentee, Salbeitee)
  • Wärmflasche
  • warmes Bad

Bauchschmerzen, die meist infolge von Verdauungsproblemen auftreten, lassen sich durch Omas Hausapotheke und einfache Hausmittel recht gut bekämpfen. Welche Mittel geeignet sind, hängt davon ab, woher die Bauchschmerzen rühren.

Wärme oder Kälte gegen Bauchschmerzen

Wärme ist wohl das bekannteste Hausmittel gegen Bauchschmerzen. Die Wärme entspannt die Muskulatur des Bauches, sodass die Nerven nicht mehr so stark gereizt werden. Aber nicht immer ist Wärme das richtige Hausmittel bei Bauchschmerzen. Sie hilft vor allem bei Verdauungsproblemen wie Übelkeit, Verstopfung, Durchfall und Menstruationsbeschwerden, während Kälte bei Entzündungen, offenen Wunden und eingeschränktem Bewusstsein angewendet wird.

Die Wärmflasche – das bekannteste Hausmittel

Die Wärmflasche war schon immer das beste Hausmittel, um Bauchschmerzen zu bekämpfen. Die Gummiflasche wird mit nicht zu heißem Wasser gefüllt und für längere Zeit auf die Stellen gelegt, an denen der Bauch schmerzt. Wenn die Flasche sehr heiß ist, sollte sie in ein Geschirrtuch oder ein Frotteetuch eingehüllt werden. Angenehmer ist es auch, wenn sie mit einem passenden Frotteebezug versehen ist.

Ist ein Heizkissen im Haushalt vorhanden, lässt sich auch dieses verwenden. Dabei dürfen die Temperaturen nicht zu heiß sein und die Anwendungsdauer sollte begrenzt werden.

Körnerkissen

Gut zur Behandlung von Bauchschmerzen sind Körnerkissen. Dabei handelt es sich um Stoffbezüge, die mit Kernen, häufig Kirschkernen, gefüllt sind. Die Kissen werden für kurze Zeit in den Backofen oder die Mikrowelle gelegt und erhitzt. Die Temperaturen dürfen natürlich nicht zu hoch sein. Die Körner speichern die Wärme und tragen so zur Entspannung des Bauches bei.

Heublumensack und Kamillenkompresse

Kräuter eignen sich gut als Hausmittel zur Linderung von Bauchschmerzen. Der Heublumensack ist ein mit Heublumenblüten gefülltes Säckchen, das zusätzlich mit Aromastoffen versehen ist. Es lässt sich im Sommer selbst herstellen oder in der Apotheke fertig kaufen. Heublumen wirken entspannend und krampflösend. Das Erwärmen des Heublumensacks ist etwas aufwändiger. Zunächst wird ein großer Topf mit Wasser gefüllt und erhitzt. In das Wasser kommt ein kleinerer Topf ohne Wasser, in den der Heublumensack gelegt und erhitzt wird. Der Sack wird so warm wie noch verträglich auf den Bauch gelegt.

Eine Kamillenkompresse wird hergestellt, indem ein Esslöffel Kamillenblüten kurz aufgekocht und in ein sauberes Tuch gegeben wird. Das zusammengefaltete Tuch wird anschließend auf den Bauch gedrückt.

Beide Hausmittel mildern die Bauchschmerzen nicht nur durch Wärme, sondern auch durch die ätherischen Öle, die beruhigend und entspannend wirken.

Essigwickel

Essigwickel können sowohl warm als auch kalt angewendet werden. Für die Wärmebehandlung wird ein Geschirrtuch mit heißem Wasser übergossen und anschließend ausgedrückt. Danach wird es mit Essig getränkt und umgehend auf den Bauch gelegt. Bei der Kalt-Anwendung wird das Tuch nur mit Essig befeuchtet.

Kartoffelwickel

Kartoffeln speichern Wärme sehr gut und sind deshalb als Hausmittel gegen Bauchschmerzen ideal. Für einen Kartoffelwickel werden sechs bis sieben mehlig kochende Kartoffeln weich gekocht und zerstampft. Der Kartoffelbrei wird in ein sauberes Geschirrtuch gewickelt und auf den schmerzenden Bauch gelegt. Dabei ist darauf zu achten, dass der Wickel nicht zu heiß ist, denn Kartoffeln entwickeln im Inneren eine sehr starke Hitze. Die Anwendung erfolgt maximal eine Stunde lang. Der Patient sollte danach einige Zeit ruhen.

Bauchschmerzen mit Kälte behandeln

Kälte empfiehlt sich, wenn der Patient unter Entzündungen leidet, offene Wunden vorhanden sind oder das Bewusstsein getrübt ist.

Als Hausmittel lässt sich eine mit kaltem Wasser gefüllte Wärmflasche verwenden. Das Wasser sollte jedoch nur wenig kühler als die Körpertemperatur sein.

Gerade bei Entzündungen sind Quarkwickel ein gutes Hausrezept. Dafür wird Quark in einem Sieb leicht ausgepresst und in ein sauberes Küchentuch gefüllt. Das Tuch wird auf die schmerzenden Stellen platziert, bis der Quark warm geworden ist.

Kräutertees

Da die meisten Bauchschmerzen auf Probleme mit der Verdauung – also Durchfall, Blähungen oder Verstopfung – zurückzuführen sind, gibt es viele Kräutertees, die die Verdauungsbeschwerden mildern. Sie lindern die Schmerzen durch Inhaltsstoffe, die verdauungsfördernd, darmberuhigend und entzündungshemmend wirken.

Das bekannteste Heilkraut gegen Bauchschmerzen ist Kamille. Deswegen wird Kamillentee als Hausmittel sehr häufig empfohlen. Aber auch Tees aus Fenchel, Salbei oder Mischungen aus Anis, Fenchel und Kümmel wirken bei Bauchschmerzen gut. Pfefferminze ist mit Vorsicht zu verwenden und sollte vor allem während einer Schwangerschaft nicht zu häufig getrunken werden.

Bei Menstruationsschmerzen hilft Frauenmanteltee oder Melissentee.

Die Kräuter werden mit kochendem Wasser aufgegossen und müssen dann für zehn Minuten ziehen. Anschließend wird der Kräutertee durch ein Sieb gegossen. Pro Tasse wird ein Teelöffel Kraut benötigt. Die Tees werden so heiß wie möglich mehrmals am Tag getrunken.

Nahrungsmittel als Hausmittel bei Bauchschmerzen

Eine Reihe von Nahrungsmitteln haben eine abführende oder stopfende Wirkung und sind damit wirksam bei Bauchschmerzen. Bei Verstopfung helfen Sauerkraut, Sauerkrautsaft, geriebener Apfel sowie Trockenobst wie Pflaume, Dattel oder Feige. Auch warmes Apfelkompott wirkt abführend.

Ein sehr gutes Mittel gegen Durchfall ist Möhrensuppe. Die Möhren müssen dafür mindestens eine Stunde lang gekocht werden. Anschließend werden sie püriert und als Suppe warm gegessen.

Bei Durchfall werden außerdem Banane und Heidelbeeren angewendet.

Kümmel und Kümmelöl

Kümmel hat eine abführende und entzündungshemmende Wirkung. Deswegen sollte fettem Essen immer eine Prise Kümmel beigegeben werden, um Bauchschmerzen im Vorfeld zu verhindern. Leidet der Patient schon unter Schmerzen, ist das Trinken von Kümmeltee ein bewährtes Hausmittel. Die Kümmelkörner sollten vor dem Aufbrühen etwas zerstoßen werden.

Kümmelöl gibt es in der Apotheke. Es wird äußerlich angewendet.

Bewegung und Massage

Bewegung ist hilfreich, um den Bauch zu entspannen. Wenn möglich, sollte der Patient einen Spaziergang unternehmen, sich auf das Fahrrad schwingen oder wenigstens die Beine bewegen. Dadurch wird die Muskulatur entlastet und die Bauchschmerzen gelindert.

Bei Blähungen und Verstopfung hilft eine Bauchmassage. Durch die Massage wird der Darm angeregt und Verstopfungen lösen sich nach einiger Zeit auf. Dafür legt sich der Betroffene möglichst flach ins Bett oder auf eine gerade Unterlage. Mit den Fingerspitzen wird der Bauch im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel massiert. Dabei kann auch rechts unten im Unterbauch begonnen werden. Die Massagebewegung wird dann über den Nabel auf der anderen Seite zurückgeführt und mehrfach wiederholt.

Es gibt eine Reihe von ätherischen Ölen, die das Wohlgefühl und damit die Entspannung fördern. Besonders bewährt hat sich Kümmelöl, aber auch Kamillenöl und Ölmischungen sind hilfreich.

Entspannungsbäder

Da Bauchschmerzen fast immer auf Verkrampfungen zurückzuführen sind, hilft Entspannung am besten. Hierbei steht das Entspannungsbad an erster Stelle. Als Badezusatz können Kamille, Kümmel, Fenchel oder Anis verwendet werden. Das Badewasser darf allerdings nicht zu heiß sein, vor allem bei Schwangeren sollte es nicht wärmer als 35 Grad sein.

Vorbeugung vor Bauchschmerzen

Regelmäßige Bewegung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und eine abwechslungsreiche Kost verhindern das Auftreten von Bauchschmerzen häufig schon im Vorfeld. Durch eine gesunde Lebensführung kommt es meist gar nicht erst zu Verdauungsproblemen.

Rechtzeitig zum Arzt gehen

Dauern die Bauchschmerzen länger an, besteht der Verdacht auf Blinddarmentzündung oder andere ernsthafte Erkrankungen, sind Hausmittel nicht mehr geeignet. Der Betroffene sollte dann rechtzeitig einen Arzt aufsuchen, um die Ursache der Bauchschmerzen abzuklären.

Ergänzungen & Patientenerfahrungen

Leidest Du unter Bauchschmerzen? Oder bist Du auf andere Weise damit in Verbindung gekommen? Dann schreib uns von Deinen Erfahrungen. Du hilfst damit auch anderen Betroffenen.

Was uns besonders interessiert: Welche Art von Bauchschmerzen hast Du? Welche Untersuchungen hat der Arzt vorgenommen? Wirst Du bereits therapiert? Wenn ja, wie? Zeigt die Behandlung Erfolg? Welche Tipps hast Du für andere Patienten?

Wir freuen uns über Deine Gedanken – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Das funktioniert auch anonym und ganz ohne lästige Anmeldung.

[yarpp]
Dein Kommentar:
« Verstopfung
» Wie entsteht Schluckauf und was hilft dagegen?